Die Küstenebene

Die Küste Ghanas ist aufgrund des Zugangs zum Meer und der mit dieser Nähe verbundenen wirtschaftlichen Aktivitäten natürlich dicht besiedelt und ist auch ein Gebiet, das von Besuchern besonders häufig aufgesucht wird. Die südliche Küstenebene erstreckt sich von Sekondi (im Westen) bis zur togoischen Grenze (im Osten) und ist an beiden Enden des Landes etwa 80 km breit (gegenüber etwa 50 km in Accra). Die Region ist nicht besonders reliefreich, sondern eher zerklüftet und schwankt zwischen Grasland, Hainen, Sümpfen und Lagunen. Während einige Gebiete der Küstenebene gut bewässert werden, ist der Großteil sehr trocken oder sogar arid.

Der südwestliche Teil ist attraktiver als die Region um Accra: Die Straße führt wunderschön an der Küste und den endlosen Palmenalleen entlang. Der Strand, der in dieser Region überall zu finden ist, verleiht der Landschaft, die bis zur Elfenbeinküste gleich bleibt, einen sommerlichen Charme. Eine weitere Besonderheit der ghanaischen Küstenebene sind die zahlreichen Festungen und Burgen Jahrhundert zurück und sind stumme Zeugen der europäischen Eroberung der westafrikanischen Küsten und des damit verbundenen Menschenhandels.

Der hohe Norden

Die nördliche Region des Landes wird von einer Hochebene beherrscht, die bis zu 500 m hoch ist. Das gesamte Gebiet wird auf etwa 150.000 km2 von Savannen eingenommen: Hier wird hauptsächlich Baumwolle angebaut. Außerdem gibt es, diesmal speziell im Nordwesten, einige Erhebungen in Form von abgerundeten Hügeln, die sich bis zur Grenze zu Burkina Faso und der Elfenbeinküste erstrecken. Im Westen schließt sich das präkambrische Plateau an das Plateau im hohen Norden Ghanas an, das ebenfalls 500 m hoch ist. Es ist von Wäldern bedeckt und in alle Richtungen von tiefen Schluchten durchzogen. Das präkambrische Plateau reicht bis zur Küste hinunter und schließt sich im Osten des Landes an das Kwahu-Plateau an.

Etwas weiter südlich, im sogenannten Ashanti-Land - das den Bereich zwischen dem Norden und dem Süden des Landes abdeckt - wird seit Urzeiten massiv Kakao angebaut. Die Region ist auch für ihre unzähligen Goldminen bekannt. Im Herzen des Ashanti-Landes befindet sich der Bosumtwi-See, der von den umliegenden Flüssen gespeist wird.

Allgegenwärtige Volta

Direkt oberhalb der Küstenebene erstrecken sich 60 000 km2 dichter Regenwald und das Volta-Becken. Hier beträgt die Höhe nicht mehr als 100 Meter und die Böden bestehen hauptsächlich aus Sandstein und anderen weichen Steinen. Eine der Besonderheiten Ghanas ist, dass mehr als 60 % des Landes vom Volta-Becken bedeckt sind. Der Volta-Stausee ist nämlich ganz einfach einer der größten der Welt: Mit seinen 8.500 km2 bedeckt er eine Fläche, die dreimal so groß ist wie die von Luxemburg. Der See wird von den Flüssen Volta Blanca und Volta Nera (zwei Flüsse, die in Burkina Faso entspringen) gespeist, aus denen sich die Nebenflüsse Pra, Ankobra und Tano bilden. Der Bau des Staudamms hat die Physiognomie des Landes stark verändert. Und das sowohl im Guten als auch im Schlechten. So ist der Staudamm unter anderem für die Küstenerosion in der Region Kéta verantwortlich. Zwischen dem See und der Grenze zu Togo befinden sich die Akwapem- und Togo-Hügel. Auf dieser Insel aus grünen Tälern befinden sich die höchsten Gipfel des Landes, von denen der höchste, der Mount Afadjato, 885 Meter hoch ist.