Reiseführer Čento

Dieser Vorort, der heute hauptsächlich von Albanern bewohnt wird, ist nicht gerade eine Touristenhochburg. Dabei begann hier die menschliche Besiedlung Skopjes in prähistorischer Zeit. Die Rekonstruktion eines neolithischen Dorfes vor Ort ist interessant, aber unter den Einheimischen und den Mitarbeitern des Nationalen Archäologischen Museums kaum bekannt. Was den Skopioten von Čento vor allem in Erinnerung bleibt, ist das kürzlich eröffnete Weingut: Chateau Kamnik. Die hier produzierten Weine sind zwar nicht die besten des Landes, aber die Besitzer besitzen auch ein gutes Hotel-Restaurant. Dieses befindet sich in einer guten Lage, um Skopje zu genießen und gleichzeitig in der Natur zu sein. Die heutige Stadt Čento wurde 1884 von bosnischen Flüchtlingen aus Hasanbegovci in Bosnien und Herzegowina gegründet. Als Nordmazedonien 1991 seine Unabhängigkeit erlangte, wurde sie zu Ehren von Metodija Andonov-Čento (1902-1957) umbenannt. Dieser stammte aus Prilep und war ein großer Verfechter der mazedonischen Identität gegenüber den jugoslawischen und bulgarischen Behörden und starb unter Folter im Gefängnis.