Reiseführer La Mecque

Makkah al Mukkarramah, "das edle Makkah", soll ein Pilgerort sein, der lange vor dem Islam entstanden ist. Im 1. Jahrhundert kamen Pilger aus ganz Arabien hierher, um sich vor der Kaaba niederzuwerfen. Dieses Gebäude beherbergt einen schwarzen Stein unbekannter Herkunft und Zusammensetzung, der in seine Mauer eingelassen ist. Die Stämme der alten Zivilisationen sahen in bestimmten Wüsten- oder Meteoritensteinen göttliche Manifestationen. Mekka ist auch die Stadt, die von Ibrahim (Abraham), dem biblischen Patriarchen, gegründet wurde. Sie entstand am Ende eines Wüstentals, das von Bergen zwischen 500 und 900 Metern Höhe eingerahmt wird. Wie überall in Saudi-Arabien hängt die Sesshaftigkeit der Stämme in diesem Tal mit dem Vorhandensein einer Trinkwasserquelle zusammen. Mekka, die Geburtsstadt des Propheten Mohammed, wurde im Jahr 630 zum heiligsten Ort des Islam, als der Prophet die Stadt von den polytheistischen Stämmen zurückeroberte und vorschrieb, dass man sich beim Gebet der Kaaba zuzuwenden habe. Dort wurde die al-Haram-Moschee errichtet, die zum schlagenden Herzen des Islam und zur wirtschaftlichen Lunge der Stadt wurde. Mekka wurde als der Ort bestimmt, an dem man mindestens einmal im Leben die große Pilgerfahrt Hadsch absolvieren sollte. Während fünf Tagen im letzten Monat des Mondkalenders landen Millionen von Pilgern, um eine der fünf Säulen des Islam zu erfüllen. Doch die Stadt vibriert das ganze Jahr über im Rhythmus der religiösen Inbrunst. Die Umra oder kleine Pilgerfahrt kann zu jeder Zeit stattfinden. In früheren Zeiten war die Pilgerfahrt mit einer Reise verbunden, die bis zu zwei Jahre dauern konnte und die Gläubigen dazu zwang, stürmische Meere und Wüstengebiete zu überqueren, die manchmal von feindlichen Stämmen bewohnt wurden. Jetzt landen die Pilger im nur 80 km entfernten Jeddah und strömen mit modernen Zügen oder Bussen in die Stadt. Die Stadt hat 2 Millionen Einwohner und lebt größtenteils von Einwanderern.