Reiseführer Tumen 두만

Der Name "Tumen" bezeichnet sowohl einen Fluss als auch eine chinesische Stadt, wobei beide mit Nordkorea in Verbindung stehen.Zunächst der Fluss: Mit einer Länge von etwas mehr als 520 Kilometern bildet er eine natürliche Grenze zwischen Nordkorea und seinen chinesischen und russischen Nachbarn. Er entspringt dem berühmten Berg Paektu und mündet in das Japanische Meer (Ostmeer für die Koreaner). Sein Name "Tumen" leitet sich vom mongolischen Wort "tümen" ab, das "zehntausend" bedeutet. Der Fluss ist ein Übergangspunkt für viele Menschen, die aus Nordkorea fliehen, ein Phänomen, das während der schrecklichen Hungersnot in den 1990er Jahren einen traurigen Höhepunkt erreichte. Hinzu kommen Deserteure, die oft wochenlang warten, um die Überwachung durch Militärpatrouillen zu umgehen, indem sie die geringe Tiefe des Flusses ausnutzen (oder wenn er im Winter vom Eis eingeschlossen wird).Dann die Stadt Tumen in der Provinz Jilin in China. Von den 140.000 Einwohnern sind mehr als 57 % koreanischer Abstammung und nur durch den Fluss Tumen von ihrem angestammten Land getrennt. Diese hohe Konzentration koreanischstämmiger Menschen macht die Stadt zu einem beliebten Anlaufpunkt für nordkoreanische Deserteure, die über Beziehungen oder das Geld für einen Schlepper verfügen. Die weniger Glücklichen werden gefangen genommen und in das Haftzentrum der Stadt gebracht, wo sie auf ihre Deportation warten.