Reiseführer Olivos

Olivos gehört zur Gemeinde Vicente López Partido in der Provinz Buenos Aires. Dieses kleine Wohnbarrio , 22 km von Buenos Aires entfernt, ist berühmt als Standort der offiziellen Residenz des Präsidenten (im Volksmund Quinta Presidencial de Olivos genannt). Es war Domingo de Acassuso, der 1720 von den Ufern des Río de la Plata begeistert war und beschloss, sich dort niederzulassen und Olivenbäume anzubauen. Fünfzig Jahre später wurde der Ort offiziell Olivos genannt, und zwar genau am 19. Februar 1770. Als 1863 der örtliche Bahnhof, einer der ersten in Argentinien, eingeweiht wurde, begann er, Porteños anzuziehen, die nur wenige Kilometer von der wachsenden Hauptstadt entfernt Ruhe suchten. In den 1920er Jahren wurde das Viertel modernisiert, verschönert und die Straßen der Stadt wurden asphaltiert. Olivos wurde zunehmend attraktiver und bequemer für Arbeiter, die täglich in die Hauptstadt fuhren. Die Eröffnung der Nationalstraße 9 Mitte der 1930er Jahre im Westen der Stadt erleichterte den Transfer zwischen den beiden Städten. Die Stadt rückte 1941 in den Mittelpunkt des nationalen Interesses, als nach dem Tod von Carlos Villate Olaguer (Nachfahre des Vizekönigs Olaguer y Feliú, der das Land von Olivos Ende des 18. Jahrhunderts kaufte) ein 35 Hektar großer Abschnitt des lokalen Landbesitzes der Familie an die argentinische Regierung abgetreten wurde. Der Grund dafür? Dort sollte der zukünftige Amtssitz des Präsidenten gebaut werden. Carlos Villate Olaguer war jung, unverheiratet und kinderlos. Er litt an einer Krankheit, die ihn im Alter von 46 Jahren tötete. In seinem Testament drückte er seinen Wunsch aus, seinen Wohnsitz der Regierung zu schenken. Die Quinta de Olivos wurde von dem Architekten Prilidiano Pueyrredón entworfen und ist von barocker und neugotischer Kunst inspiriert. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1854 hat sie nicht weniger als fünfzehn Präsidentenfamilien beherbergt.