Reiseführer Maseru

Die einzige Großstadt Lesothos ist seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1966 Hauptstadt des Landes und hat etwa 150 000 Einwohner. Sie liegt an der Grenze zum Free State am strategisch wichtigen Mohokare River und war zunächst ein englisches Militärlager, dann eine Verwaltungshauptstadt und ist heute das Wirtschaftszentrum des Landes. Rund um den Kingsway, wie die Haupthandelsstraße genannt wird, haben sich die beiden zentralen Viertel der Stadt entwickelt. Im Westen befindet sich das Viertel mit Behörden, Firmensitzen und Banken. Im Osten befinden sich kleine Geschäfte, Märkte und Straßenverkäufer. Es gibt dieselben Ladenketten wie in Südafrika, und das Land hat sich dem Trend der "Malls", der Einkaufszentren nach amerikanischem Vorbild, die es auf der anderen Seite der Grenze zuhauf gibt, nicht entziehen können. Die 2009 eröffnete Pionneer Mall war die erste ihrer Art im Land. Dann wurden die traditionellen Hütten aus getrockneten Schlammziegeln und Strohdächern durch Hütten aus Betonquadern ersetzt. Entlang der breiten Moshoeshoe Road im Norden und im Stadtteil Thetsane im Süden sehen Sie Mehlfabriken, Textilfabriken, vor allem rund um Mohair, und Schuhfabriken. Auch Teppich- und Kerzenfabriken sind hier zu finden. Das Hotelangebot in Maseru wurde in den 1970er Jahren ausgebaut, als Glücksspiele in Südafrika verboten waren und es in der Stadt zwei Kasinos gab. Damals trafen sich alle südafrikanischen Roulette- und Black-Jack-Fans, um ihr Geld hier in Lesotho zu verwetten. Seitdem haben sich die Dinge geändert, und es ist eher in den Bergen, wo sich ein verantwortungsvoller Ökotourismus entwickelt. Maseru ist für Touristen nicht sehr interessant, außer um die Atmosphäre einer afrikanischen Volksstadt zu spüren, mit ihrer fröhlichen Anarchie, ihren Märkten und überfüllten Kombis, ihren traditionellen bunten Decken, die man übrigens nicht auf den Kunsthandwerksmärkten findet, da sie aus der Woll-/Mohairfabrik kommen. Mohair ist nämlich so etwas wie die Spezialität der Gegend ... Wenn Sie mit Selbstverpflegung gemietet haben, denken Sie daran, einzukaufen, Bargeld abzuheben und zu tanken, bevor Sie in die Berge steigen, um eine wunderbare Landschaft und Bauern zu treffen, die auf Eseln reiten und in ihre traditionellen Decken gehüllt sind!