ROCKERILL

1832 gründeten der Schmied Puissant d'Agimont und der Industrielle Thomas Bonehill auf einem Grundstück namens La Providence dieses Werk, das der Stahlindustrie in Charleroi zu ihrem Ruhm verhelfen sollte. Zwischen der Sambre und dem Kanal Charleroi-Brüssel-Antwerpen gelegen, befand es sich strategisch günstig in der Nähe der Eisenbahnlinie Marchienne-Malinnes und eines wichtigen Bergbaugebiets. Die ehemaligen Forges de la Providence wurden im Krieg von 14-18 zerstört und nach dem Konflikt wieder aufgebaut und liefen weiterhin auf Hochtouren, bevor sie von der Cockerill-Sambre-Gruppe übernommen wurden und der industrielle Niedergang in den 1980er Jahren einsetzte. Im Jahr 2005 übernahm ein Kollektiv von Künstlern und Freunden die riesige Industriebrache, um dort Konzertsäle, eine Eisenwaren-Kooperative und Künstlerateliers einzurichten und das Label Rockerill Records zu gründen. Der Eingang zum Gelände ist an seiner orangefarbenen Fassade erkennbar und wirkt wie ein leuchtender Leuchtturm inmitten einer eher düsteren postindustriellen Umgebung!

Agenda. Jede Woche stehen hier verschiedene Disziplinen auf dem Programm: Konzerte (jeden Samstag), Elektroabende, bildende und digitale Kunst, Theater, Kino, Tanz, Straßenkunst usw. Von hoch spezialisiert bis hin zum breiten Publikum... wie z. B. ein seit 2017 eingeführtes Festival der Mikrobrauereien (Sunday Beer Sunday). Das pulsierende Kulturzentrum Rockerill zieht auch einen alternativen Tourismus an, vor allem im Sommer bei seinen Industrie-Aperitifs , die sogar Reisende anziehen, die über den Flughafen Gosselies fliegen.