Reiseführer Tututi

Die 1935 von dem Archäologen Johnsen entdeckte Stätte beherbergt auf einer Fläche von 3 ha über 1.200 Stelen, von denen die größten eine Höhe von 8 m erreichen. Zwischen den noch stehenden Stelen liegen unzählige andere, zerbrochen oder vergraben, verstreut zwischen den Feldern und sogar in den Einfriedungen der Häuser. Tututi gilt derzeit als die megalithische Stätte mit den meisten Stelen in Äthiopien und könnte nach den Studien des französischen Professors Anfray die größte derartige Stätte der Welt sein.Hier sind alle Stelen identisch in ihrer phallischen Form, die durch eine horizontale Kehle am aufgerichteten Ende des Schafts betont wird.Mehrere andere Stätten, von denen Gollecha 55 km südlich von Dila die bedeutendste ist, weisen ähnliche Stelen auf.Obwohl man davon ausgeht, dass diese Monumente aus historischer Zeit stammen, bleibt ihr Ursprung rätselhaft. Da es keine mündlichen Überlieferungen über solche Grabstelen gibt, scheinen sie von zwei verschiedenen Zivilisationen zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert errichtet worden zu sein, die nicht mit den heutigen Bewohnern in Verbindung stehen.Es ist bekannt, dass einige Oromo-Stämme weiterhin Grabmonolithen um die Gräber herum oder in einiger Entfernung errichten, aber es scheint, dass diese Monumente wie die Waga der Konso bestimmten Personen vorbehalten sind, Helden oder waghalsigen Jägern, und hier eher ein Phänomen der Akkulturation sind.Ein weiterer archäologischer Reichtum der Gedeo-Region sind die mit Tiermotiven gravierten Felsen von Odola Galma, Soka Dibicha und Godana Kinjo. Laut den Professoren Anfray und Joussaume, Spezialisten für diese Stätten, könnten diese Darstellungen von Rindern, die eindeutig an ihren Hörnern zu erkennen sind, bis zu 4000 Jahre alt sein und geben einen Hinweis auf Gesellschaften, die sich mit der Domestikation von Vieh befasst haben.Die Stätten liegen einige Kilometer voneinander entfernt am Ufer des Flusses Anshi Macho und umfassen etwa 15 Blöcke mit Gravuren.