KBAL SPEAN

Kbal Spean, der "Fluss der Tausend Lingas", wurde 1968 von Jean Boulbet, einem prominenten Efeo-Mitglied, das damals in Siem Reap lebte, entdeckt. Der Ort war damals wunderschön: Eingebettet in einen Urwald floss ein Fluss, der von Wasserfällen durchschnitten wurde, über ein Sandsteinbett, das mit unzähligen Skulpturen bedeckt war. Shivas Linga war im Flussbett endlos reproduziert, auf der Naga schlafende Vishnus zierten die Wasserfälle, Frösche, Stiere, eine große Eidechse, unbekannte Götter, Inschriften in Sanskrit... alles gemeißelt von Mönchen, die dort Jahrhunderte zuvor gelebt hatten. Aufgrund des Bürgerkriegs und der anschließenden Besetzung durch das Militär wurde die Stätte unzugänglich. Doch 1998 konnte Jean Boulbet, der zwar alt, aber immer noch tapfer war, endlich zu seinem Fluss zurückkehren. Leider war die archäologische Stätte von Kbal Spean von den Militärs, die die Region besetzt und geplündert hatten, verwüstet worden. "Man sollte nie an den Ort seiner Jugend zurückkehren", sagte Boulbet am Boden zerstört. Tatsächlich gab es den majestätischen Wald, den er dreißig Jahre zuvor kennengelernt hatte, nicht mehr und eine Reihe der Skulpturen waren dem Meißel zum Opfer gefallen..

Für uns, die wir den Ort nicht in seiner ganzen jungfräulichen Pracht erlebt hatten, war der Ausflug nach Kbal Spean ein magischer und unvergesslicher Moment. Leider kamen 2003 Vandalen, um die Stätte mit Meißeln zu verwüsten... Dem schönsten Vishnu und seiner Frau wurde der Kopf zerstört und eine Reihe anderer Basreliefs wurden gehämmert.