Reiseführer Ajanta

Die Ajanta-Höhlen sind ein einzigartiges und wertvolles Zeugnis für die Macht des Buddhismus in Indien zu Beginn unserer Zeitrechnung. Aufgrund dieser Fresken von unschätzbarem historischen und künstlerischen Wert wurden die Höhlen zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Versteckt inmitten eines tief eingeschnittenen Tals wurden die Ajanta-Höhlen in den Fels gehauen, damit der fromme buddhistische Mönch dort in Ruhe verweilen und beten konnte.In Ajanta illustrieren die Wandmalereien Ereignisse aus dem Leben von Prinz Gautama Buddha, dem Begründer des Buddhismus. Die meisten Malereien gehören zu einer rein indischen Tradition, da sie nirgendwo sonst zu finden sind. Alle diese Monumente wurden in zwei verschiedenen Perioden errichtet, die durch eine lange Pause von vier Jahrhunderten voneinander getrennt sind. Die ältesten sind Produkte der letzten Jahrhunderte v. Chr. und gehören zum Hinayana-Zweig des Buddhismus. Die jüngeren gehören zur zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts, als der Mahayana-Buddhismus aufkam. Der Ort wurde von den Mönchen auf ihrer Suche nach dem perfekten Ort für einen spirituellen Rückzug ausgewählt. Ein alter Prophet der Upanishaden sagte: "Der ideale Ort für die Kontemplation des Göttlichen ist eine versteckte, windgeschützte Höhle mit einer Umgebung, die durch das Rauschen des Wassers für den Geist günstig und für die Augen nicht anstößig gemacht wird." Die Berge von Ajanta besaßen all dies. Außerdem lag die Stadt an einer wichtigen Handelsroute, die bis nach Pratisthana, der östlichen Hauptstadt der Satavahana-Könige, führte. Hier, so hatte sich Ananda gesagt, würde er leben, meditieren und die Philosophie des Buddhismus in sich aufnehmen können.