Reiseführer Metera

Die archäologische Stätte Metera, 2 km südlich von Senafe, ist in der ganzen Region unter verschiedenen Namen bekannt: Tor von Axum, Ruinen von König Caleb oder Belew Kelew. Die ausgegrabenen Ruinen sind zwar enttäuschend für diejenigen, die sich ein axumitisches Äquivalent zu Leptis Magna oder dem Luxor-Tempel vorgestellt haben, aber die fesselnde Atmosphäre des Ortes macht diese Enttäuschung wieder wett und ist es wert, dass man hier eine Weile verbringt. Um das Beste aus Metera herauszuholen, ist es natürlich am besten, die Stätte mit einem spezialisierten Führer zu besuchen.Als größte axumitische Ruinenstätte nach Axum selbst und dem Hafen von Adulis (auch bekannt als Hafen des Königreichs Axum) wurde bisher nur ein Bruchteil der Ruinen ausgegraben, und es ist sicher, dass die Stätte noch viele unentdeckte Schätze birgt.Diemeisten dieser Ausgrabungen sind dem französischen Archäologen Francis Anfray zu verdanken, der die Ausgrabungen zwischen 1959 und 1965 für das äthiopische Archäologieinstitut durchführte.Die faszinierendste Entdeckung ist ein unterirdischer Tunnel, der der Legende nach zur Zeit von König Caleb (6. Jahrhundert) Axum über Metera mit Adulis verband; ein ähnlicher Eingang soll auch in Axum existieren, wird jedoch von einem riesigen Felsen blockiert. Zu den Ausgrabungsfunden gehören gut erhaltene Goldkreuze, Halsketten, Glaswaren, römische Amphoren sowie römische, sudarabische und indische Münzen, die von den reichen Handelsbeziehungen der damaligen Zeit zeugen.Vor nicht allzu langer Zeit thronte das repräsentativste Symbol von Metera - eine 5 m hohe Stele, die für ihre Inschriften in Ge'ez und ein heidnisches Symbol bekannt ist: eine Scheibe (die angeblich die Sonne darstellt) über einer Mondsichel, die in ihre Ostseite eingraviert ist - auf einem Hügel. Die Stele wurde von der äthiopischen Armee umgestoßen, als sie Senafe im letzten Krieg besetzte.