Reiseführer Fortín Boquerón

Fortin Boquerón ist die bekannteste historische Stätte des Chaco-Kriegs mit seinen blutigen und entscheidenden Schlachten. Obwohl der Krieg offiziell 1932 ausbrach, begannen die Feindseligkeiten zwischen Paraguay und Bolivien bereits in den späten 1920er Jahren. Die Festung wurde 1928 von der paraguayischen Armee in der Nähe einer für die Soldaten lebenswichtigen Wasserstelle errichtet. Vier Jahre später, am 30. Juli 1932, wurde das Fort Boquerón nach zweitägigen Kämpfen von bolivianischen Truppen eingenommen. Ab dem 9. September starteten die paraguayischen Soldaten mehrere Offensiven, wobei sie sich den schrecklichen bolivianischen Maschinengewehren und Kanonen gegenübersahen. Erst am 29. September, nach zwanzig Tagen Belagerung, kapitulierten die Bolivianer, da ihnen Wasser und Munition ausgegangen waren. In Erinnerung an diesen wichtigen Sieg ist der 29. September in Paraguay ein Feiertag, und die Feierlichkeiten in Boquerón ziehen immer viele Menschen an. Auf dem Gelände ehren Statuen die Kämpfer und in einem Museum werden die Waffen beider Seiten ausgestellt. Ein von dornigen Sträuchern und Kakteen umgebener Pfad führt entlang der alten Schützengräben (3,8 km). Er führt zu den paraguayischen und bolivianischen Friedhöfen. Das Grab des paraguayischen Leutnants Velázquez, der neben dem bolivianischen Hauptmann Tomás Manchego, seinem Kriegsfeind, aber Freund im Leben, begraben ist, symbolisiert eine schöne Geschichte der Freundschaft über einen schrecklichen militärischen Konflikt hinaus. Man kann auch alte Samu'u (palo borracho) bewundern, die den Freischärlern damals sehr nützlich waren. Fortín Boquerón liegt 26 km von Cruce de los Pioneros entfernt (km 415 auf der Transchaco). Ein Taxi von Filadelfia aus kostet mit Wartezeit etwa 450.000 Gs für die Hin- und Rückfahrt. Am besten ist es, eine Agentur zu beauftragen.