Reiseführer Luki-Reservat

Das Luki-Biosphärenreservat liegt in Mayumbe unweit von Boma und wurde im Januar 1937 von den Behörden von Belgisch-Kongo zum Schutz des primären subäquatorialen Waldes eingerichtet. Mit einer Fläche von 33.000 Hektar ist das Luki-Reservat seit 1979 eines der drei von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservate in der Demokratischen Republik Kongo. Es beherbergt einen primären subäquatorialen Wald, der von Sekundärwäldern, Savannen und Agroforstwirtschaftsbetrieben umgeben ist. Da der Druck der Bevölkerung auf die natürlichen Ressourcen sehr hoch ist, ist von dem einstigen Wald außerhalb des Reservats nicht mehr viel übrig geblieben, das seinerseits durch illegalen Holzeinschlag, Wanderfeldbau und Wilderei bedroht ist. Mit 7.000 Menschen, die dort leben, und 65.000 in der Umgebung, muss das Reservat Natur und Menschen zusammenbringen. Die Biosphäre ist in mehrere Gebiete unterteilt: eine Kernzone, in der die Einmischung des Menschen minimal ist; eine konzentrische Zone, die als Puffer dient und für Forschung, Umweltbildung und -erziehung sowie Tourismus und Freizeitaktivitäten reserviert ist. Die Rolle einer Biosphäre ist : - die Erhaltung der Vielfalt natürlicher und halbnatürlicher Ökosysteme und Landschaften; - die Schaffung ökologisch nachhaltiger Gebiete für Land und Ressourcen; - die Bereitstellung logistischer Unterstützung für Forschung, Überwachung, Bildung und Ausbildung in den Bereichen Naturschutz und Nachhaltigkeit. In den Dörfern am Rande des Reservats werden kleine Projekte gestartet, um die Dorfbewohner weniger abhängig von den Ressourcen des Waldes zu machen. Diese Projekte basieren auf Agroforstwirtschaft, Umweltschutz und dem Erhalt der ansässigen Bevölkerung. Die Pflanzen in diesem Gebiet werden für die traditionelle Ernährung (Bananen, Maniok, Reis, Mais...) und zur Erzielung von Einkommen (wie Palmöl, Kaffee und Kakao) angebaut. Nach einer Zusammenarbeit zwischen dem WWF und Wissenschaftlern des Königlichen Museums für Zentralafrika in Tervuren wurde ein Forschungslabor eingerichtet, in dem die Ökosysteme der Region untersucht und kartographiert werden.