Reiseführer Tsingy De Bemaraha

Nördlich des Flusses Manambolo erstreckt sich einer der schönsten Schutzgebietskomplexe Madagaskars, ein integrales Naturreservat und ein Nationalpark, die eine weltweit einzigartige geologische Formation beherbergen: die Tsingy, die seit 1990 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Bemaraha ist ein langes, in Nord-Süd-Richtung verlaufendes Kalksteinplateau. Das Schutzgebiet, das sich über 157.710 ha erstreckt, umfasst einen Nationalpark mit einer Fläche von 72.340 ha. Es ist eine Hochburg der Endemismen und der biologischen Vielfalt. Es gibt 11 Lemurenarten (überwiegend nachtaktiv), 103 Vogelarten, 34 Reptilien- und Amphibienarten (alle endemisch).Ein Besuch dieses herrlichen Naturgebiets ist sehr empfehlenswert.Die Tsingy. Es handelt sich um ein wahres Chaos aus gemeißelten Kalksteinfelsen, die eine der faszinierendsten Landschaften der Großen Insel bilden. Die Erosion seit Hunderttausenden von Jahren hat ein dichtes Netz aus Verwerfungen, Spalten, Canyons usw. gegraben. Währenddessen hat der Regen, indem er den kalkhaltigen Gipfel des Massivs erodierte, im Laufe der Zeit diese seltsamen, scharfen Kämme geformt, die wie Kathedralen aus disharmonischen Orgeln aussehen und als "Tsingy" bezeichnet werden. Das karstige Massiv ist heute stellenweise von einem dichten, trockenen Wald bedeckt, der manchmal mit Savanne vermischt ist. Im Park durchquert man eine beeindruckende Landschaft von Canyons, die von Höhlen durchzogen sind, in denen sich Grabstätten befinden. Die Höhlen zeugen von einer sehr alten menschlichen Besiedlung und sollen die Überreste der ersten auf Madagaskar ansässigen Menschen, der Vazimba, beherbergen. Noch heute legen die Dorfbewohner Opfergaben für diese weit zurückliegenden, hoch geachteten Vorfahren nieder.DieTierwelt. Die Tsingy besitzen eine sehr vielfältige Tierwelt. elf Arten von Lemuren sind im Antsingy-Wald beheimatet. Der tagaktive Sifaka(Propithecus verreauxi deckeni) ist der größte, während der nachtaktive Tilitilivahy(Microcebus murinus) die Größe einer Maus hat. Außerdem gibt es den Cheirogalus medius, einen kleinen, kurzbeinigen Lemur, denAvahi cleeseii oder Dadintsifaka und den Bekolà(Hapalemur occidentalis), die endemisch sind.In den Schluchten und an den Teichen von Bekopaka gibt es etwa 103 Vogelarten, darunter der Madagaskar-Fischeradler, der zu den seltensten Raubvögeln der Welt gehört. Man sieht ihn vor allem im September/Oktober. Krokodile gibt es in den Schluchten reichlich. Baden im Manambolo sollte daher vermieden werden! Reptilienliebhaber haben außerdem die Möglichkeit, zwei besondere Reptilien zu bewundern, die im Park endemisch sind: die Sesekes und die Ramilahelokas. Schließlich sind auch die Säugetiere mit dem Fosa, dem vontsira, einem kleinen endemischen Fleischfresser, und dem ebenfalls typischen kibojenjy rodente gut vertreten.Flora. 650 Pflanzenarten wurden im Antsingy-Wald gezählt (86 % davon sind endemisch). Der dichte trockene Laubwald und die Savanne beherbergen eine originelle Flora, extrem vielfältige Arten, die sich an das trockene Klima angepasst haben: z. B. indem sie ihre Blätter in Dornen verwandeln, um Wasser zu speichern, ihren Stamm vergrößern, um Wasser zu speichern, oder ihren Vegetativapparat austrocknen, um in der Trockenzeit praktisch zu überwintern...