KYICHU LHAKHANG

Er ist einer der bekanntesten Tempel, da er der älteste des Königreichs ist. Er soll zur Zeit des tibetischen Königs Songtsen Gampo (7. Jahrhundert) erbaut worden sein. Der Überlieferung nach hatte dieser König zwei Ehefrauen: eine nepalesische und eine tibetische. Als die erste ihn besuchte, brachte sie eine wertvolle Buddha-Statue mit. Doch während der Fahrt fiel die Statue auf den Boden und niemand konnte sie herausziehen. Die vom König beauftragten Astrologen erklärten ihm, dass eine Dämonin, deren Körper die gesamte Himalaya-Region bedeckte, die Statue festhielt. Um sie zu befreien, mussten am selben Tag 108 Tempel in allen Himalaya-Ländern an bestimmten Punkten (die Akupunkturpunkte darstellten) errichtet werden. Kyichu soll auf dem linken Knöchel gebaut worden sein. Der Tempel geriet nach und nach in Vergessenheit, bis er im 16. Jahrhundert wiederentdeckt wurde.

Eine Mauer umschließt den ältesten Teil, an den sich ein neuerer Tempel anschließt, der Padmasambhava gewidmet ist und 1968 von der Königinmutter für ihren Lehrer Dilgo Khentze gebaut wurde. Die älteste Kapelle enthält eine Statue von Jo Rinpoche (dem gekrönten Buddha), flankiert von den acht Bodhisattvas und dem 1000-armigen Avalokiteshvara. Jahrhundert stellen die Arhats (Schüler Buddhas, die die Erleuchtung erlangten) und die Gründer des Tempels dar. Gegenüber dem Altar zeigen Intarsien aus Türkis und Koralle den Ort der Niederwerfung an. Man sieht die Abdrücke der Knie, die die Gläubigen im Laufe der Jahrhunderte hinterlassen haben..