Archäologie Grouville

Manche bezeichnen die Stätte La Hougue Bie als eines der "schönsten prähistorischen Denkmäler Europas" und "eines der ältesten". Tatsächlich handelt es sich um ein sehr schönes neolithisches Grabmonument, einen Galeriedolmen (ca. 20 Meter) unter einem Hügel, der aus dem Jahr 3800 v. Chr. stammen soll. Der Hügel selbst erreicht eine Höhe von 13 Metern. Er weist mehr als 60 senkrecht aufgerichtete Steine auf, die sechzehn Steinplatten tragen. Im Gegensatz zu vielen anderen Dolmen kann man hier im Inneren stehen und die Atmosphäre voll und ganz spüren. In dem Grab, zu dem der Gang führt, wurden die Überreste von sechs Skeletten gefunden. Auf dem langgestreckten Hügel stehen zwei mittelalterliche Kapellen: auf der Westseite Notre-Dame-de-la Clarté, die Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut wurde, und auf der Ostseite die Kapelle von Jerusalem, die um 1520 errichtet wurde. La Hougue Bie ist also ein heidnisches Heiligtum, auf dem, wie so oft, ein christliches Heiligtum errichtet wurde. Während des Zweiten Weltkriegs legten die Deutschen unter dem Hügel einen unterirdischen Bunker an, in dem viele Arbeiter ums Leben kamen. Daher ist es heute ein Museum für Archäologie und Geologie und ebenso eine Gedenkstätte für die Opfer der Besatzung ("The slave worker memorial"). In diesem Museum wird die geologische Entstehung der Insel erklärt und ein Überblick über die Geschichte der Landwirtschaft auf Jersey gegeben. Ein überraschender Ort, der Zeuge von sechs Jahrtausenden Inselgeschichte ist und den Sie bei einem Ausflug auf die Kanalinseln unbedingt besuchen sollten!