Reiseführer Santander

Während Bogotá und Boyacá eine wirtschaftliche und touristische Zone bilden, die sich nur schwer abgrenzen lässt, ist dies in den Departements Santander, Santander del sur (Süd-Santander) und Santander del norte (Nord-Santander) nicht der Fall. Hier scheinen die östlichen Berge zu einer bizarren Landschaft zu erstarren, die von der Erosion zu ewigen Skulpturen von beunruhigender Schönheit gemeißelt wurde. Die Estoraques von La Playa, die von dem Dichter Eduardo Cote Lamus (1928-1964) besungen wurden, faszinieren die Besucher.Die Region Santander bezieht ihren Reichtum aus Tabak und Erdöl. Das Erdöl wird in Barrancabermeja am Fluss Magdalena an der Grenze zu Antioquia gefördert.Die Männer aus Santander sind für ihre Ehrlichkeit bekannt. Alejandro Galvis, ein Schriftsteller aus der Region, Funktionär der kolumbianischen Liberalen Partei und Gründer der Tageszeitung Vanguardia Liberal, beschreibt sie als Menschen, die "offen, gut, gastfreundlich sind und die täglichen Aufgaben mit einem Imperativ von Noblesse erledigen, ein wenig abseits der Exzesse des modernen Lebens". Dann fügt er hinzu: "In den Santander geboren zu sein, bedeutet eine spirituelle Verpflichtung, die diese Männer und Frauen zu Verteidigern der Freiheit und der Menschenrechte macht. In den Anfängen der Republik brachen hier fast alle Bürgerkriege aus, die organisiert wurden, um gegen die Unterdrückung und den Despotismus des alten Europas zu kämpfen. In diesen Emanzipationsbewegungen tauchen die Namen von Männern und Frauen in den Nationalhymnen auf, in denen Märtyrer und Helden besungen werden. Auf dem Land in Santander versteht man, was die Kraft der menschlichen Wärme dieser Männer aus den Tropen bedeutet. Die Bewohner der Santander verehren die Ehre, die Großzügigkeit und das tugendhafte Gefühl der Brüderlichkeit". So entstand im Dorf El Socorro der erste Aufstand gegen das spanische Joch (das einzige Überbleibsel dieser glorreichen kommunardischen Vergangenheit ist das Casa de la cultura - Haus der Kultur - mit seinem interessanten Revolutionsarchiv), ein Aufstand, der vor allem von einer Frau, Antonia Santo, angeführt wurde, die auf dem Hauptplatz erschossen wurde