MUSEO BOTERO

Das Botero-Museum im Herzen des historischen Zentrums wurde im Jahr 2000 gegründet, nachdem der Meister Fernando Botero dem kolumbianischen Staat über 100 seiner Hauptwerke und einen Großteil seiner persönlichen Sammlung von Werken anderer berühmter Künstler vermacht hatte. Der Eintritt ist kostenlos und wird es auch bleiben. Dies war eine der Bedingungen, die Botero gestellt hatte, um jedem Kolumbianer die Möglichkeit zu geben, beispielsweise einen Picasso zu genießen, ohne das Land verlassen zu müssen. Das Museum soll täglich 1.000 Besucher zählen, aber man fühlt sich nie bedrängt, denn die Umgebung ist äußerst angenehm. Es befindet sich in einem großen Kolonialgebäude aus dem Jahr 1724, das bis 1955 dazu diente, die Erzbischöfe bei ihren Besuchen in Bogotá zu beherbergen. Botero selbst war an der Restaurierung des Hauses beteiligt.

Das Museum ist von überschaubarer Größe und erstreckt sich über zwei Ebenen. Es gibt eine Reihe von Räumen mit sorgfältiger Beleuchtung, die die Werke gut zur Geltung bringt, und zwei bezaubernde Innenhöfe mit Sitzgelegenheiten, um sich in Ruhe auszuruhen. Ein Besuch dauert leicht zwei bis drei Stunden, wenn man alle ausgestellten Werke würdigen möchte: 123 Werke des berühmten kolumbianischen Künstlers, darunter Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen, aber auch 85 Originalwerke international bekannter Künstler, die einen interessanten Einblick in die Entwicklung der Malerei seit dem 19. Jahrhundert bieten, von Camille Corots Gitane mit Tamburin aus der Zeit vor 1862 bis hin zu Miquel Barcelós Ölgemälde aus dem Jahr 1988. Diese internationale Sammlung wäre eine der fünf bedeutendsten in Lateinamerika. Sie vereint unter anderem Werke von Monet, Matisse, Toulouse-Lautrec, Dalí, Picasso, Miró, Klimt, Ernst, Chagall, Giacometti, Beckmann, Léger und Renoir, um nur die berühmtesten zu nennen!

Die hier gezeigten Werke von Botero stammen aus den letzten Jahrzehnten des 20. "Der kolumbianischste aller kolumbianischen Künstler", wie er sich selbst ironisch nannte, hat einen ganz eigenen Stil, vor allem mit seinen Figuren, die runde, üppige Formen haben. Ein Stil, der sowohl in seinen Gemälden als auch in seinen Zeichnungen und Skulpturen zum Ausdruck kommt und der es ihm ermöglicht, mit keiner Bewegung oder Strömung der Vergangenheit oder seiner Zeit in Verbindung gebracht zu werden. Seine Werke sind hauptsächlich von der präkolumbianischen Kunst und der Populärkultur inspiriert, wobei viele Szenen in seiner Heimatstadt Medellín spielen. Botero feierte seinen 90. Geburtstag am 19. April 2022 in der Toskana, in Pietrasanta, der Wiege der italienischen Bildhauerei, wo er seit vielen Jahren lebt und wo ein Teil seiner Werke auch ausgestellt ist.