Reiseführer Ayorou

Man kommt wegen des Sonntagsmarkts, auf dem man die Tuareg des Flusses trifft. Viele Nomaden aus der Grenzregion kommen auf ihren Kamelen oder in großen, bemalten Pinassen, die jede Woche bis nach Ansongo in Mali und zurück fahren. Dieser Markt ist bei Liebhabern von Tonperlen bekannt, die in Paketen mit langen Halsketten verkauft werden. Man kann mit dem Einbaum zu den Nilpferden in der Mitte des Flusses fahren und ihnen flussaufwärts begegnen, indem man an den Reisfeldern vorbei bis zur Insel Firgoun fährt, einem kleinen Wunder: Schöne Terrassenhäuser und kugelförmige Speicher ragen aus den mit Banco eingezäunten Konzessionen heraus. In der Provinz Ayorou konzentriert sich die größte Anzahl an Flusspferden im Niger (85 % der Tiere). Um diese Kreaturen zu sehen, ist Ayorou also das Ziel schlechthin, wo die Herren des Flusses den Reisenden eine magische Tour garantieren, im Rhythmus der Stange, die den Einbaum zu den Familien der Hippopotamus amphibius, dieser Art, die den Niger bevölkert, vorantreibt. Weiter hinten, nach dem Grenzposten Niger-Mali, auf der Insel Koutougou, gilt es, die vollständig bemalten Häuser zu bewundern. Zebuherden überqueren den Fluss, wobei die Hirtenkinder auf den Rücken der Tiere reiten. Die vorbeiziehende Piroge lässt Wasservögel auf der Suche nach Nahrung von den Ufern aufsteigen: Eisvögel, Kormorane, Graureiher, Silberreiher, Helm-Enten, Wasserhühner... Die Insel wird von den Wogo bewohnt, Fischern und Bauern, deren Zerma-Rituale (Besetzungsritual) noch immer in Kraft sind. Man sollte nicht versuchen, zu nahe an die Nilpferde heranzukommen, vor allem nicht an die Weibchen, deren Junge nicht weit entfernt sind: Die Kanufahrer kennen sie gut und schätzen die Risiken ab, man sollte sich vertrauensvoll führen lassen.