Reiseführer Comayagua

Die ehemalige Hauptstadt des Landes, die von ausländischen Touristen kaum besucht wird, wurde in den letzten Jahren erfolgreich einem Facelifting unterzogen, um ihr reiches koloniales Erbe wieder zur Geltung zu bringen. Das Ergebnis spricht für sich (neuer, ansprechender Hauptplatz). Gleichzeitig wurden oder werden viele Fassaden renoviert. Da die Feierlichkeiten in der Karwoche besonders farbenfroh sind, sollten Sie einen Aufenthalt in Erwägung ziehen und eine Stadt im Wandel entdecken, auch wenn Sie keine Liebe auf den ersten Blick erwarten sollten. Santa María de la Nueva Valladolid de Comayagua (dessen Name auf Nahuátl "Überfluss an Nahrung" bedeuten soll) wurde am 8. Dezember 1537 von Kapitän Alonso de Cáceres auf Befehl desAdelantado (Gouverneur) von Yucatán, Don Francisco de Montejo, gegründet, um eine sichere Zwischenstation zwischen Antigua Guatemala und León in Nicaragua einzurichten. Die indigenen Lenca waren damit nicht einverstanden und kämpften bis 1539 in dem Tal. Aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage erlangte die Stadt schnell den Status einer regionalen Hauptstadt: Sie wurde bald zu einem kulturellen, religiösen, politischen und wirtschaftlichen Zentrum. Im Jahr 1821, nach der Unabhängigkeit, behauptete sie sich sogar als Hauptstadt von Honduras, was Plünderungen und Brände im 19. Jahrhundert jedoch keineswegs verhinderte (der Sturm des guatemaltekischen Generals José Justo Milla im Jahr 1837 ist eine der berühmtesten Episoden aus dieser Zeit).Die Stadt mit etwa 75.000 Einwohnern liegt auf 550 m Höhe am Zusammenfluss von Río Chiquito und Río Humuya an der Hauptstraße zwischen San Pedro Sula und Tegucigalpa und genießt ein gutes Klima. Der nordamerikanische Luftwaffenstützpunkt Palmerola (nach seinem richtigen Namen Enrique Soto Cano; es gibt Pläne, die Struktur der Zivilgesellschaft zurückzugeben und einen nationalen Flughafen zu eröffnen) und die kürzlich erfolgte Eröffnung einer Freihandelszone sichern sein wirtschaftliches Überleben.