Reiseführer Diawling-Nationalpark

Der Diawling-Nationalpark (PND) im äußersten Südwesten des Landes, Nachbar und Bruder des Djouj-Parks im Senegal, wurde 1991 als Reaktion auf einen ökologischen Zwischenfall gegründet. Dieses Gebiet aus Feuchtgebieten im Delta des Senegalflusses, die im Laufe der Jahreszeiten zyklisch austrockneten und überschwemmt wurden, bildete bis in die 1960er Jahre eine der reichsten Regionen Westafrikas in Bezug auf Fauna und Flora. Nach besonders schwierigen Dürrejahren und dem Bau der Staudämme von Manantali und Diama in den 1970er Jahren stieg der Salzwasserspiegel an die Oberfläche, wodurch die fruchtbarsten Sebka-Flächen der Region zerstört wurden, mit den entsprechenden katastrophalen Folgen für die Artenvielfalt. Der Park hat sich seit seiner Gründung zum Ziel gesetzt, die zerstörten Ökosysteme durch die künstliche Überflutung verschiedener Becken wieder herzustellen, um die Wüstenbildung im Delta zu bekämpfen. Der PND hat drei grundlegende Ziele für den Park festgelegt: 1. die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen eines Ausschnitts des Ökosystems des unteren Deltas; 2. eine harmonische und dauerhafte Entwicklung der traditionellen und neuen Aktivitäten der lokalen Bevölkerung; 3. die Koordinierung der auf seinem Gebiet durchgeführten Fisch- und Weidewirtschaftsaktivitäten. All diese guten Absichten scheinen Früchte zu tragen, denn die charakteristische Vegetation des Bas-Delta kehrt zurück, insbesondere und als Beispiel der Sporobolus robustus, der im lokalen Handwerk zur Herstellung von Matten verwendet wird. Zahlreiche Fischarten, aber auch Wasservögel (Pelikane, Kormorane, Kronenkraniche, Flamingos und Zwergflamingos...), sowohl Zug- als auch Standvögel, und Säugetiere (Warzenschweine, Schakale) haben sich wieder im PND niedergelassen, und mit ihnen mehrere mauretanische Familien, die gezwungen waren, ihr Dorf zu verlassen. Diese Bemühungen wurden 2005 zu Recht von der FAO (Food and Agriculture Organization) gelobt und belohnt. Heute bildet der PND den zentralen Kern des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats (TBR) des Senegalflussdeltas. Ein gutes Beispiel für verwaltete Gebiete, in denen die Natur und die lokale Bevölkerung wieder zu ihrem Recht kommen.