Reiseführer Moukalla

zwischen Shibam und Moukalla liegen 240 Kilometer asphaltierte Straße. Die Stadt ist der drittgrößte Hafen des Jemen und die Regionalhauptstadt von Hadramaut mit 350.000 Einwohnern. Sie ist ein wichtiges Zentrum für den Fischfang und den Export von Fisch und Langusten. Auch Konserven- und Gefrierfabriken sind dort angesiedelt. Die Stadt hat sich seit 1990 stark entwickelt, wobei in alle Richtungen Gebäude und Villen gebaut wurden. Henri de Monfreid beschrieb Moukalla in seinem Carnet de bord folgendermaßen: "Die Stadt ist auf dem schmalen Raum, der die senkrechte Bergwand vom Meer trennt, in Etagen gebaut und vermittelt den Eindruck eines Bienenstocks mit unzähligen Waben. Die Häuser sehen aus, als würden sie sich hintereinander hochziehen, um aus ihren kleinen Fenstern auf das Meer zu blicken. Die ersten Häuser sind so dicht zwischen die Klippen und das Meer gedrängt, dass sie von der Reede aus scheinbar ohne Dicke sind..." Ursprünglich von Fischern bewohnt, war die Stadt im 8. Jahrhundert das Herrschaftsgebiet des Prinzen Al Kassad. Die Stadt wurde 1877 zur Hauptstadt des Qaiti-Sultanats und blühte im 18. und 19. Jahrhundert auf. Das vollständig aus Stein gebaute Moukalla besitzt zwar nicht die architektonische Originalität, die man in den Städten des Hadramaut findet, aber es hat den Charme einer Hafenstadt. Wenn man durch die Gassen schlendert, fallen einem die weiß gestrichenen Häuser auf. Die meisten von ihnen haben wunderschöne geschnitzte Türen und fein durchbrochene Hölzer an der Unterseite der Fenster.Es ist schön, hier am Ende des Tages nach dem frühen Abendessen spazieren zu gehen und über den langen Damm zu schlendern, der in Cafés und Restaurants umgewandelt wurde, wo Männer Domino spielen und mit baumelnden Beinen über die Geländer flirten. Man riecht noch den Duft der Fische, die morgens hineingeworfen wurden, das Jod, das mit seiner feuchten Gischt vom Meer aufsteigt, und man kehrt dem Vulkanberg den Rücken zu, um auf das Meer zu blicken, das hier fast ein Ozean ist.