Reiseführer Ansbach

Die 41.000 Einwohner zählende Kleinstadt liegt etwa 50 km südwestlich von Nürnberg und ist die Hauptstadt Mittelfrankens. Im Jahr 748 errichtete der heilige Gumbertus hier ein Benediktinerkloster. Später wählte ein Zweig der mächtigen Hohenzollern die Stadt Ansbach im späten 14. Jahrhundert zu ihrem Wohnsitz und ließ hier die opulente "Markgrafenresidenz" errichten. Im Jahr 1792 wurde das Fürstentum Ansbach in das Königreich Preußen und 1806 in Bayern eingegliedert. Ansbach ist auch für das Geheimnis von Kaspar Hauser bekannt. Es war einmal ein "wildes" Kind, das im Alter von 16 Jahren auf einer Straße in Nürnberg gefunden wurde: Es konnte nicht sprechen. Sehr schnell verbreitete sich das Gerücht, dass dieses Kind fernab von jeder menschlichen Gesellschaft aufgewachsen war. Diese Annahme ist heute umstritten. Von 1830 bis 1833 lebte er in Ansbach und faszinierte lange Zeit ganz Europa, bevor er in dieser Stadt von einem Unbekannten erstochen wurde. Man nannte ihn "die Waise Europas". Einem Gerücht zufolge (und es gibt immer noch Theorien, die dies behaupten) war er der Sohn des Großherzogs Karl von Baden und der Stéphanie de Beauharnais. Eine DNA-Analyse im Jahr 2002 würde die Zugehörigkeit des Kindes zur Fürstenfamilie bestätigen, doch diese Ergebnisse wurden angezweifelt. Es wurden mehrere Hypothesen aufgestellt, eine davon lautete, dass das Kind Gegenstand eines unmenschlichen Experiments gewesen sei und seine absichtliche Entfernung von jeglichem Kontakt notwendig gewesen sei, um die Ergebnisse zu untersuchen. Versuchsobjekt eines Psychopathen oder Kronprinz von Baden? Bis zum heutigen Tag bleibt das Rätsel ungelöst.