VINHA MARIA CHAVES

Kann man mit gutem Wein eine kleine Revolution machen? Diese Frage wurde auf der Insel Fogo beantwortet. Das Projekt geht auf eine Idee des Kapuzinerpaters Ottavio Fasano zurück, der 1965 auf die Insel kam: Mit Geldern, die italienische Familien gespendet hatten, pflanzte er auf Fogo 23 Hektar tropische Weinreben an, die sehr gehaltvolle Trauben hervorbringen. Dann ließ er einen 2.000 m² großen Weinkeller für die Weinherstellung bauen. Er konnte auf Experten zurückgreifen, die einheimische Techniker ausbildeten, die heute sowohl in den Weinbergen als auch im "Chai" arbeiten. Die anfängliche Produktion von Vinha Maria Chaves belief sich auf 65 000 Flaschen typischen Weiß-, Rosé- und Rotweins. Eine kleine Realität, die das Ergebnis einer großen Herausforderung ist: Qualitätsweine auf Äquatorhöhe zu produzieren und das landwirtschaftliche Potenzial der Insel Fogo zu entwickeln. Durch dieses Projekt und den Verein (ASDE) wurden kapverdische Partner ausgebildet und alle Gewinne aus dem Verkauf der Vinha Maria Chaves-Weine werden zur Finanzierung von Initiativen mit sozialem Nutzen verwendet, wie Gartenschulen auf mehreren kapverdischen Inseln, das Regionalkrankenhaus auf Fogo und das Haus für junge Mütter in Santa Cruz auf der Insel Santiago. Die Ergebnisse beweisen, dass Armut durch würdevolle Arbeit mit anfänglicher Hilfe überwunden werden kann und dass Reichtum in der Qualität liegt. Ihr Weißwein "Santa Luzia" und ihr Rotwein Reserva "Pico do Fogo" gewannen zwei Goldmedaillen beim Weltwettbewerb der Extremweine 2018 im Aostatal in Italien. Ein gutes Beispiel für den Erfolg.