CHIESA DI SAN DOMENICO MAGGIORE

Im Jahr 1283 eröffnete König Karl von Anjou die Bauarbeiten an der Kirche, die ein altes frühmittelalterliches Heiligtum umfasste, das dem Erzengel Michael geweiht war (das Portal wurde im 14. Jahrhundert erneuert und ist links vom Kopfende, oben an der Treppe, zu sehen). Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert veränderten aufeinanderfolgende Umbauten sein ursprüngliches Aussehen, bis es schließlich im neugotischen Stil radikal restauriert wurde. Imposanter Innenraum in Form eines lateinischen Kreuzes und mit drei Schiffen. Die Seitenschiffe werden von Kapellen flankiert, die schöne Fresken und prächtige Grabdenkmäler beherbergen. Insbesondere die Brancaccio-Kapelle beherbergt einen Freskenzyklus von Pietro Cavallini, einem bedeutenden römischen Maler des frühen 14. Jahrhunderts, der ein Zeitgenosse der Florentiner Cimabue und Giotto war und sich ebenso wie diese für die Darstellung des Raums und der menschlichen Figur interessierte. Außerdem handelt es sich um die einzigen Fresken in der Kirche, die aus der Zeit der Anjou und damit aus der Bauzeit des Gebäudes stammen. Hier liegen auch mehrere Mitglieder des Hauses Aragon begraben. König Alfons I. von Aragon selbst wurde hier beigesetzt, bis seine sterblichen Überreste zwei Jahrhunderte später nach Spanien überführt wurden. In der alten Kirche auf der rechten Seite befindet sich das älteste bekannte Porträt des heiligen Dominikus (Anfang des 13. Jahrhunderts). Das angrenzende Museo Doma bietet Führungen an, bei denen man u. a. die Sakristei besichtigen kann, deren Gewölbe mit dem Triumph des Glaubens, einem grandiosen Fresko von Francesco Solimena, geschmückt ist.