Neapel, Kultur, Restaurants und Wanderungen an der Amalfiküste

Land der Freude, Heimat von Philosophen und Dichtern, Neapel und die Amalfiküste vereinen Natur, Kunst, Kultur, Gastronomie und archäologische Schätze auf glückliche und genussvolle Weise. Hier erheben sich die antiken und für immer erstarrten Städte Pompeji und Herculaneum, die Überreste von Paestum, die Reize von Capri, Ischia und Procida, die unvergesslichen Köstlichkeiten der Amalfiküste... Sie werden schnell feststellen, dass Neapel eine Stadt der Kontraste ist, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Hektik und Dolce Vita. Willkommen, nicht in einer Museumsstadt, sondern in einem Theater unter freiem Himmel

Eine bewegte Geschichte und einer der schönsten Golfe der Welt

Historiker und Archäologen sind sich über den Zeitpunkt der Gründung Neapels einig. Im 7. Jahrhundert v. Chr. sollen Siedler aus Griechenland, die sich seit einem Jahrhundert in Cumae auf den Phlegräischen Feldern niedergelassen hatten, erneut eingewandert sein, um die Stadt zu errichten. Einige behaupten, dass Neapolis, die "neue Stadt", im Gegensatz zur "alten Stadt" (Paleopolis) errichtet worden sei. Andere wiederum bestreiten die Existenz eines älteren Siedlungszentrums und behaupten, dass die Fundamente heute zwischen der Via Foria und dem Meer zu suchen seien.

Was auch immer seine Ursprünge waren, Neapel entstand an einem großartigen Ort mit idealem Klima und einer großzügigen Natur. Die Stadt erstreckt sich an einem der schönsten Golfe der Welt, wo die Spuren der zahlreichen Zivilisationen, die hier aufeinander trafen und sich vermischten, noch immer sehr prägnant sind.

In der Römerzeit expandierte Neapel und erlangte allmählich den Ruf, der es zu einer der größten Städte Europas machte. Jahrhunderte im Rhythmus einer komplexen und turbulenten Geschichte, in der kurze Phasen der Autonomie Jahrhunderten der Fremdherrschaft bis zur Vereinigung des italienischen Königreichs im Jahr 1860 Platz machten

Byzantiner, Goten, Langobarden, Normannen, Schwaben, Anjou, Aragonier, Bourbonen - sie alle haben der Stadt ihren Stempel aufgedrückt und zahlreiche Zeugnisse ihres Besuchs hinterlassen. Romolo Augustolo, Tancredi, Friedrich II., Karl I. von Anjou, Johanna I., Ferdinand I. von Aragon, Philipp II. von Habsburg, der spanische Vizekönig Don Pedro von Toledo, Joachim Murat - all diese Herren Neapels wurden zwar nicht hier geboren, regierten aber dennoch hier. Obwohl sie nicht in der Stadt lebten, setzten sie sich in ihr durch und ließen ihrer Pracht, ihrem Wahnsinn, ihrem Wohlwollen oder ihrer Grausamkeit freien Lauf. Fast alle errichteten hier großartige Denkmäler, prunkvolle Kirchen und gemeinnützige Bauwerke.

Neapel im Schatten des Vesuvs

Im Laufe seiner langen Geschichte, die von Invasionen, prunkvollem Wohlstand, Naturkatastrophen, Epidemien und Krieg geprägt war, konnte Neapel das Wichtigste bewahren: seine Unabhängigkeit. Die zweieinhalbtausend Jahre alte Stadt ist rebellisch und aufmüpfig und vibriert mit einer seltenen Intensität, die auf den ungebrochenen Freiheitsdrang hindeutet.

Sie ist übrigens die einzige Stadt in Europa, die trotz ihres religiösen Eifers die mittelalterliche Inquisition ablehnte. Einige Volksaufstände, die die Geschichte der Stadt prägten, nähren weiterhin den Mythos. Masaniello, ein einfacher Fischer, der durch die Kraft der Ereignisse zum Tribun und Redner wurde, führte 1647 eine große Revolte gegen den spanischen Vizekönig an, der damals eine Machtfigur war. Masaniello, der neapolitanische Held par excellence, wurde auf einem öffentlichen Platz enthauptet und verkörpert die Weigerung, sich dem Diktat der Außenwelt zu beugen, spontan, natürlich, ohne ideologische Vorlieben, sondern einfach, weil das Leben so stark fließt, dass es schwer ist, so viel Energie zu komprimieren.

Neapel war nie ein Land der Ideologen. Hier gibt es einfach eine der stärksten Sensibilitäten in Europa, wo sich das Leben nicht auf die sterile Neutralität reimt, die man uns überall sonst verspricht... Neapel ist von Grund auf unabhängig, aber auch geduldig und fast ironisch gegenüber denen, die dachten oder denken, sie würden es für sich beanspruchen. Man liebt Neapel oder man geht - das ist in etwa das Gesetz und der Rhythmus, den dieser Stadtvulkan vorgibt, dessen tägliche Eruptionen und glühende Begierde an die Nähe eines ebenso explosiven und unterirdischen Nachbarn erinnern: den Vesuv.

Ein erstklassiges kulturelles Reiseziel

Im Herzen dieser Welt mit ihrer unerschöpflichen Energie, die von den fast tellurischen Kräften des Untergrunds durchdrungen ist, prallen Sitten, Ideen und Verhaltensweisen aufeinander und schleichen sich überall in einen Strudel ein, der an Tragödien oder die groteskeste Posse erinnert.

Diese kulturelle und intellektuelle Dynamik geht mit einer offensichtlichen Menschlichkeit einher, die man an jeder Straßenecke findet, wenn man nach dem Weg fragt, wenn man die Alten, Jungen und Kinder lachen hört, wenn man stolzen Blicken begegnet, die viel über die Gewissheit aussagen, dass man weiß, woher man kommt..

Eine Stadt, in der die Kunst spontan aufgekeimt zu sein scheint, wie begossen vom unbändigen Genie eines Volkes, dessen Licht vielleicht von der Sonne inspiriert ist, die so stark über dem Golf strahlt. Von der Malerei bis zur Musik, von der Poesie bis zur Architektur, vom Theater bis zum Tanz... nichts fehlt. Als totale Stadt, volle Stadt, halluzinierende Stadt bleibt Neapel dennoch oft unverstanden. Jenseits der üblichen Klischees und ihrer realen dunklen Seite sollten Sie den Schritt wagen, um sich auch der Großzügigkeit einer Stadt zu nähern, deren Glanz im Laufe der Jahrhunderte den Reisenden immer wieder aufs Neue in Erstaunen versetzt.

Die Amalfiküste, ein typisch mediterranes Paradies

Neapel zu verlassen und sich an die Amalfiküste zu wagen bedeutet, die Hektik der Stadt, das Summen ihrer belebten Gassen und den wilden und sehr chaotischen Verkehr hinter sich zu lassen, um den Frieden einer zwischen Meer und Himmel schwebenden Landschaft zu finden. Auch wenn der Verkehr in der Hochsaison leider immer noch sehr dicht ist, wird Ihnen hier die atemberaubende Aussicht helfen, Ihre Ruhe wiederzufinden. Seit 1997 gehört die Amalfiküste aufgrund der Schönheit ihrer typisch mediterranen Landschaft zum UNESCO-Weltkulturerbe, wo der Mensch trotz der stark zerklüfteten Topografie die üppige Natur respektiert und ihre ursprüngliche Pracht fast unberührt erhalten hat.

Ein Land zum Wandern

Und schließlich: Wer hat gesagt, dass ein Urlaub an der Amalfiküste nur aus Faulenzen oder Bootsausflügen besteht? Diese von steilen Felsritzen durchzogene Landzunge mit ihren Hängen, die von den Menschen über Jahrhunderte hinweg bewundernswert in Terrassen geformt wurden, ist ein Paradies für Wanderer. Die Wanderwege, die über schwindelerregende Höhen führen oder in der üppigen Vegetation verborgen sind, bieten berauschende Panoramen und kilometerlange Küsten, an denen sich Dörfer und Badeorte entlangziehen. Wer sich in einer zauberhaften Umgebung die Beine vertreten möchte, kann dies in Punta Campanella am Ende der sorrentinischen Halbinsel mit Blick auf die Insel Capri, im Vall delle Ferriere entlang des Flusses Canneto zwischen Scala und Amalfi oder auf dem Sentiero degli dei (Pfad der Götter) tun, der 500 Meter über dem Meeresspiegel verläuft. Er beginnt in Bomerano und endet in Nocelle. Der größte Teil des Weges hängt 500 m über dem Meeresspiegel. Als ehemaliger Schmuggelweg ist er heute ein Wanderweg, von dem selbst einige Einheimische nicht wissen, dass es ihn gibt. Im Laufe der Wanderung entdeckt man die tiefe Schönheit der Halbinsel, Landschaften, in denen man noch immer das Flüstern der Meerjungfrauen zu hören scheint. Der Blick von oben ist wirklich betörend und unvergleichlich. Wie auch im Rest der Region scheint man nicht mehr weit vom Paradies entfernt zu sein.

Schlaue Infos

Wann Das ganze Jahr über kann man das süße neapolitanische Leben und die Landschaft der Amalfiküste genießen.

Sich dorthin begeben. Die Flugzeit zwischen Paris und Neapel beträgt durchschnittlich 2 Stunden und 20 Minuten.

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