Reiseführer Istra (Истра)

Die Stadt Istra wurde um das Nowoierusalimski-Kloster (Neues Jerusalem) herum gegründet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie fast vollständig zerstört. In Istra praktizierte auch Anton Tschechow 1883-1884 als junger Arzt und hatte die Idee zu seinem Stück " Die drei Schwestern". Das Kloster liegt 2 km vom Stadtzentrum entfernt.Das Museum, das sich dort befindet, ist täglich von 9 bis 20 Uhr und im Winter von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Das Kloster wurde 1656 von Patriarch Nikon (1605-1680) gegründet, der beschloss, die orthodoxe Kirche zu reformieren und damit ein Schisma mit den Altgläubigen auslöste. Der Ort gefiel Nikon so gut, dass er beschloss, hier das Russische Jerusalem zu errichten, um die Bedeutung der orthodoxen Kirche alsdrittes Rom zu unterstreichen.Der Hügel, auf dem das Kloster errichtet wurde, wurde Zion genannt, der Fluss Istra wurde in Jordan umbenannt und der Schlamm erhielt den Namen Gethsimanie. Die Kathedrale ist eine Kopie der Grabeskirche, deren Grundriss sie übernimmt, einschließlich der Lage ihrer 29 Kapellen, darunter Johannes der Täufer, in der Nikon beigesetzt wurde.Dreiunddreißig Stufen führen in die Krypta. Das Gebäude besteht aus drei Teilen: der unterirdischen Kirche St. Konstantin und Helena, der Kathedrale selbst, die kreuzförmig ist und von einer einzigen goldenen Kuppel überragt wird, und der großen Rotunde, einer Rundkirche wie die in Jerusalem. Die Dekoration ist ihrerseits sehr reich, insbesondere mit ihren 50.000 Kacheln und den kunstvoll gestalteten Innenräumen. Das steinerne Pyramidendach der Rotunde stürzte 1723 ein und wurde 1756 von dem Architekten Blank aus Holz wieder aufgebaut. Zu dieser Zeit verlieh Rastrelli den Innenräumen ihre reichen Verzierungen.Zum Klosterkomplex gehört auch die Refektoriumskirche der Geburt Christi, die 1686-1698 erbaut wurde. Vervollständigt wird der Komplex durch die Kirche der Drei heiligen Doktoren, den Archimandritenpalast, die Gemächer der Zarin Tatjana Michailowna, ein Krankenhaus, Mönchszellen und Wirtschaftsgebäude. In den Jahren 1690-1697 wurde die hölzerne Stadtmauer durch eine 10 m hohe Steinmauer mit einem Umfang von 1 km ersetzt. Die acht Türme tragen biblische Namen.