Reiseführer Coro

Die Anfänge des am 26. Juli 1527 gegründeten Coro (dessen Name auf Arawak "Wind" bedeutet) sind bezeichnend für einige Ideen, die der spanischen Ansiedlung in Südamerika zugrunde lagen. Der Gründer, Juan de Ampíes, bemühte sich zunächst darum, das Vertrauen der Arawak-Indianer zu gewinnen. Die Sklaverei wurde erst eingeführt, als Karl V., der durch den Kauf seines Amtes als spanischer und deutscher Kaiser ruiniert war, die Bankiers Wesler mit der Verwaltung des Kapitänsamtes von Venezuela beauftragte. Nach Alfingers Machtübernahme im Jahr 1529 und für mehr als zwanzig Jahre diente Coro als Ausgangspunkt für Expeditionen auf der Suche nach El Dorado, bei denen die meisten Konquistadoren ihr Leben ließen. Leider waren 1546, als den Wesler-Bankiers die Konzession entzogen wurde, die Indianer und ihr wertvolles Bewässerungssystem für die Stadt verschwunden. Coro war daraufhin ausgehungert und demoralisiert. Bald wird die erste Hauptstadt Venezuelas, der erste Bischofssitz des Kontinents, aufgegeben. Die neue Hauptstadt wurde 1546 für eine Weile in Tocuyo angesiedelt, während die kirchlichen Institutionen bereits in die heutige Hauptstadt Caracas umzogen. Auf vielen Karten aus dieser Zeit wird Coro als zerstörte Stadt dargestellt. Sie wurde durch den Seehandel mit den Westindischen Inseln und dem Mutterland gerettet.Heute ist Coro Teil des Kulturerbes der Menschheit. Das war die Unesco der am besten erhaltenen Kolonialstadt Venezuelas schuldig. Gepflasterte Straßen, holzgerahmte Fenster, dicke bunte Mauern: Coro ist wirklich eine wunderschöne Museumsstadt, in der es sich lohnt, ein paar Tage zu verweilen, zumal die Corianos - wie die Einwohner von Coro genannt werden - besonders freundlich und offen sind. Coro ist kein idealer Ort für den Strandtourismus. Die Strände in der Region (mit Ausnahme des schwer zugänglichen Cabo San Roman und einiger Strände um Punto Fijo) sind sehr schlecht und meist schmutzig. Zu allem Überfluss herrscht an den Stränden auch noch ein ziemlich starker Wind, der nur Windsurfer begeistert.