Reiseführer El Hatillo

Ursprünglich wurde das Gebiet von den Mariches-Indianern besiedelt. Diese kämpften unter dem Kommando der Kaziken Aricabacuto und Tapiaracay, die ihrerseits von dem großen Kaziken Tamanaco befehligt wurden, kühn und mutig gegen die Konquistadoren. Im Jahr 1752 geht Don Baltasar de León García an Land. Er ließ eine Kapelle aus Erde errichten, die mit einem Dach aus Palmblättern bedeckt war und heute als Capelle de El Calvario bekannt ist. Don Baltasar kämpft zu dieser Zeit darum, El Hatillo zu einem von Baruta unabhängigen Dorf zu machen. Seine Frau, Ana Francisca Pérez García, hilft zu dieser Zeit Kindern, älteren Menschen, Kranken und Bedürftigen sehr viel. Nach dem verheerenden Erdbeben von 1812 bietet sie große Geldmengen für den Bau eines Krankenhauses in Petare an. Ein Krankenhaus wurde nach ihr benannt: Hospital Pérez de León de Petare. Dieses kleine Dorf aus der Kolonialzeit, 15 km vom Zentrum Caracas' entfernt, ist heute ein beliebtes Wochenendziel. Trotz seiner großen Nähe zur Millionenmetropole hat das Dorf seinen friedlichen Rhythmus bewahrt. Am besten beginnen Sie Ihren Spaziergang vom Bolívar-Platz aus. Seine 1784 erbaute Kirche vermittelt von außen einen besseren Eindruck, seit sie restauriert wurde. Man wird den altmodischen Charme der Kolonialhäuser mit denkmalgeschützter Architektur, die ruhigen Farben, die Blumen, das entspannte Lächeln... genießen. Ein charmanter Ausflug in eine der schönsten "Städte" des Landes. Die Einkaufsmöglichkeiten - wie der Keramikspezialist Barro y Fuego (Calle C) - sind hervorragend (wenn auch nicht billig), während es Cafés und Restaurants in Hülle und Fülle gibt, die oft sehr gut sind. Zwischen Oktober und November findet ein Musikfestival statt, das etwa zehn Tage dauert. Gleich nebenan befindet sich das Viertel La Lagunita, wo die prächtigen Villen auf einen überdurchschnittlich hohen sozialen Status hinzuweisen scheinen... In letzter Zeit hat sich El Hatillo mit großformatigen Einkaufszentren herausgeputzt. Die Stadt liegt außerhalb des kolonialen Teils (wer wird sich darüber beschweren?) und bietet Ihnen die Möglichkeit, altmodische Spaziergänge mit modernen Einkaufsmöglichkeiten zu kombinieren.