Reiseführer Shilin 石林

Die Karstformationen Südchinas, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, erstrecken sich von den berühmten Zuckerhüten von Guilin über die Provinz Guizhou bis nach Yunnan. Vor den Toren Kunmings verwandeln sie sich in ein faszinierendes, ruinöses Relief: den Steinwald oder Shilin. Dieser Wald ist ein magischer Ort, ein wahres Naturmuseum, eine Art fantastisches Chaos aus Felsen, von denen einer seltsamer als der andere geformt ist. Es ist schade, dass der Massentourismus und die Gier nach Geld den Ort in eine Art Disneyland verwandelt haben, das viele zu Recht ärgern wird. Die Steinformationen sehen aus der Ferne wie ein riesiger Wald aus.Ursprünglich befanden sich diese Felsformationen unter Wasser: ein einfacher Teil des Meeresbodens, der aus Kalksteinschichten bestand, die durch 270 Millionen Jahre alte Erosion geformt wurden und durch die Verformung der Erdkruste zu dieser großen Ansammlung von Steinsäulen wurden. Die bizarren Formationen dieses Felsenlabyrinths, die manchmal bis zu 30 m hoch sind, erstrecken sich über 27.000 ha. Nur 80 ha sind für Touristen zugänglich (Eintritt: 175 RMB, ein sehr prohibitiver Preis!), mit angelegten Pfaden auf 5 km Länge. In diesem versteinerten Labyrinth kann man sich leicht verlaufen, wenn man die in den Felsen angelegten Wege verlässt.In der Nähe des Steinwaldes lebt die ethnische Minderheit der Sani. Viele von ihnen kommen, um ihr Kunsthandwerk aus hübschen Stickereien am Eingang des Waldes zu verkaufen. An jedem 24. Tag des 6. Mondmonats (Ende Juli/Anfang August), dem Fackelfest, singen und tanzen die jungen Männer der Sani im Mondschein in einem natürlichen Amphitheater.