Reiseführer Turkestan

In dieser kleinen Stadt inmitten der Wüste, deren Bevölkerung von knapp 150 000 Einwohnern bei jeder Pilgerfahrt um das Zwei- bis Dreifache ansteigt (ohne die Touristen zu zählen, die hier einen Pflichtbesuch abstatten), befinden sich die beeindruckendsten alten Bauwerke des Landes. Das Mausoleum von Ahmed Yasawi, das 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, ist repräsentativ für die Architektur der frühen Timuriden-Dynastie. Vor allem aber ist es das einzige, das sich auf dem Territorium Kasachstans befindet. Und selbst diejenigen, die die anderen timuridischen Bauten in Samarkand besichtigt haben, werden von den Dimensionen des Komplexes beeindruckt sein. Die Stadt in Turkestan war eine wichtige Station auf der Seidenstraße, auch wenn ihre heutige Trägheit dies nicht vermuten lässt. Es wird geschätzt, dass die ersten Spuren der Urbanisierung hier mehr als 1500 Jahre zurückliegen. Heute beherbergt Turkestan eine sehr große türkische Gemeinschaft, die von der türkisch-kasachischen Universität der Stadt angezogen wird, die in ihrer Art einzigartig im Land ist. Die Stadt lässt sich zwar schnell an einem Tag besichtigen, wir empfehlen Ihnen jedoch, etwas länger als nötig zu bleiben, da sie am Abend noch schöner ist, wenn die Pilgermassen die Plätze, Gärten und Restaurants verlassen und Turkestan seine übliche Nonchalance wiedererlangt.