Reiseführer Gorna Belika

Dieses kleine Bergdorf hat sich zu einem Urlaubsort für die Einwohner von Struga entwickelt, die so im Sommer die milderen Temperaturen als am Seeufer genießen können. Um dorthin zu gelangen, müssen Sie Struga in Richtung Albanien verlassen und etwa 2 km lang fahren, bis Sie links ein Schild sehen, das nach Zagračani weist. Die Straße wird dann sehr schmal. Fahren Sie noch etwas mehr als einen Kilometer weiter, bis Sie zu einer T-Kreuzung kommen, an der Sie rechts und dann die nächste links abbiegen. Die Straße steigt dann durch eine Garrigue-Landschaft bis zum kleinen Dorf Visni an. Eine asphaltierte Straße führt dann entlang eines Baches durch einen ausgedehnten Buchen- und Eichenwald bis nach Gorna Belica. Vorsicht: Es gibt viele Serpentinen! Die Ansiedlung der Walachen in diesem Dorf geht auf das Jahr 1769 zurück, als die Einwohner von Moskopole in Südalbanien vom örtlichen Bey vertrieben wurden. Sie ließen sich mit ihren Herden und all ihrem Besitz in diesem friedlichen Bergwinkel nieder. Das Dorf besitzt zwei interessante Kirchen, die es zu besichtigen gilt. Die St.-Clemens-Kirche, die erste, wenn man das Dorf betritt, stammt aus dem 9. Jahrhundert und soll der Wohnsitz des Heiligen Clemens von Ohrid gewesen sein, bevor er sich endgültig am See niederließ. Die St.-Petka-Kirche weiter oben im Dorf stammt aus dem frühen 19. Sie ist typisch für die walachische Kirchenarchitektur, mit einem mit Blumenmotiven verzierten unteren Teil der Ikonostase und einem holzgeschnitzten Adler. Bemerkenswert ist, dass die meisten Inschriften auf Griechisch sind, wie es in den 1830er Jahren üblich war, als der hellenische Einfluss sehr stark war. Dieses kleine, ruhige Dorf erwacht einmal im Jahr, am 8. und 9. August, zum Leben, wenn die Feste des Heiligen Petka und des Heiligen Clemens gefeiert werden. Von Gorna Belica aus kann man einen Ausflug zu einem Gletschersee weiter oben in den Bergen unternehmen. Aufgrund der Nähe zur albanischen Grenze ist es jedoch unbedingt erforderlich, sich vorher bei der örtlichen Garnison der mazedonischen Armee zu erkundigen. Auf jeden Fall wäre es leichtsinnig, allein und ohne einen ortskundigen Führer loszuziehen!