Kunstgalerien Ausstellungsräume Stiftungen und Kulturzentren Montego Bay

Es ist schwer, an diesem Tempel des jamaikanischen Tourismus vorbeizukommen! Sein Name steht in weißen Steinen an den Seiten des Hügels, auf dessen Gipfel das majestätischste Greathouse des Landes thront. Viele kulturelle Veranstaltungen (Konzerte, Ballettaufführungen) finden hier eine Bühne und eine Kulisse, die den prestigeträchtigsten Aufführungen würdig sind. Das graue Ziegeldach mit seiner strengen, fast nüchternen Architektur wird von einer Vielzahl kleiner Fenster aufgelockert, die die Fassade auflockern und ihr den Anschein eines ehrbaren englischen Hauses verleihen. Die Gärten, die das Haus umschließen, sind dezent mit Blumen geschmückt. Das massive georgianische Haus wurde 1760 von John Palmer, einem reichen Kolonialplantagenbesitzer der britischen Krone, erbaut und nach Palmers Frau Rose benannt. Es wurde während des Sklavenaufstands im Dezember 1831 zerstört. Über ein Jahrhundert lang war es seinem Schicksal überlassen und sollte nach seinem Rückkauf im Jahr 1966 aus den Ruinen wieder auferstehen. Es wurde von John Rollins, einem ehemaligen Gouverneur des Bundesstaates Delaware, restauriert, der, da er ein Vermögen mit Immobilien gemacht hatte, viel Zeit und Energie in die Restaurierung investierte. Weder die Dekoration noch die Möbel sind original, sondern alles wurde rekonstruiert. Die reich möblierten Räume zeugen vom opulenten Leben der damaligen Pflanzer. Empfangs- und Ballsäle, Schlafzimmer, Lesesaal, Musiksalon... Nichts war zu schön - und nichts zu teuer -, um ein wenig von diesem Leben mit dem Duft von Altengland, das man hinter sich gelassen hatte, wiederzugeben.

Die weiße Hexe von Rose Hall. Der Legende nach spukt sie seit dem 19. Jahrhundert in dem Anwesen! Als Anne May Patterson John Rose Palmer, den Großneffen des Gründers und Erben des Anwesens, heiratete, war sie noch ein sehr junges Mädchen. Annie, die halb Engländerin, halb Irin war, war auf der Nachbarinsel Haiti aufgewachsen. Ihre Amme, die mit den Sklavenhändlern aus Afrika gekommen war, hatte sie in die Riten des Voodoo eingeführt. Annie ist eine herrschsüchtige junge Frau mit unstillbarem sexuellem Appetit. Ihr erster Mann entsprach wohl nicht ihren Erwartungen, denn sie vergiftete ihn kurzerhand geschickt und ohne Spuren zu hinterlassen. Annie ist bald wieder verheiratet und hat einen Ehemann, der nicht viel besser ist als ihr erster. Sie ersticht ihn brutal. Viele männliche Sklaven auf der Plantage ereilt ein tödliches Schicksal, nachdem sie das Bett ihrer Herrin beehrt haben. Da Annie trotz der von den Sklaven geleisteten Dienste immer noch unzufrieden ist, geht sie erneut eine Ehe ein. Diesmal erdrosselt sie ihren dritten Ehemann. Aufständische Sklaven entledigten sich schließlich der Frau. Doch seither sucht Annies Geist die Orte ihrer Verbrechen heim und lässt ihrer gequälten Seele keine Ruhe. Bei einer Séance im Jahr 1978 führte Annie selbst den Spiritisten zur Entdeckung einer Voodoo-Puppe! Der Fall machte auf der ganzen Insel die Runde.

So lautet die Legende, an der die Jamaikaner festhalten und die Ihnen von den jungen Mädchen in Madraskleidern, die den Besuch leiten, ohne Lachen erzählt wird. Die Wahrheit ist wahrscheinlich weit weniger dramatisch, denn Anne Palmer starb 1846 nach langen Jahren friedlicher Ehe mit John Palmer. Die Legende geht auf einen 1929 von H.-G. de Lisser verfassten Fantasy-Roman zurück und auf die Tatsache, dass Rose Palmer, die erste Besitzerin des Hauses, tatsächlich vier Ehemänner hatte. Probieren Sie es aus: Die Nachtführung macht mehr Spaß! Vor Ort: Bar und Souvenirladen.

Das Kulturzentrum von Montego Bay beherbergt das National Museum West und die National Gallery West. Es befindet sich im Herzen von Downtown. Mit seinen ständigen und wechselnden Ausstellungen bietet es einen fundierten Einblick in die zentralen kulturellen und historischen Themen des Landes. Von den Tainos über die spanische und dann britische Kolonialisierung bis hin zum modernen Jamaika zeichnet das Gebäude seine Teile der Geschichte nach. Der Teil über die Entstehung der Rasta-Gemeinschaften wird sehr gut hervorgehoben.