Reiseführer Geumgangsan 금강산

Die Berge Geumgangsan (oder Kumgangsan), wörtlich übersetzt "Diamantberge", haben ihren Namen von ihrem Aussehen bei Sonnenaufgang. Der Tradition nach ändert sich dieser Name je nach Tages- oder Jahreszeit: Morgens ist es Kumgangsan, im Sommer Bongnaesan (grüne Berge), im Herbst Pungaksan (Berge mit Herbstlaub) und schließlich im Winter Gaegolsan oder Seolbongsan (nackte Berge oder schneebedeckte Berge). Das Geumgangsan-Gebirge ist seit dem Mittelalter ein wichtiger Ort der Inspiration für koreanische Dichter und Künstler und gilt auch als Symbol für die Einheit und die erträumte Vereinigung des Landes. Die Regierung hat 60.000 Hektar rund um das Geumgangsan-Gebirge zum Nationalpark erklärt, und viele Vögel kommen zwischen Frühling und Spätherbst hierher, um zu nisten.Dieses Tourismusgebiet ist eine Sonderverwaltungsabteilung, eine von drei im Land (neben Kaesong und Rason). Sie trägt den Namen "Wonsan-Mt. Kumgang International Tourist Zone" (KITZ), "Special International Tourist Zone" (SSTI) oder "Special International Tour Zone" (SZIT). Die Region wurde im Zuge der Wiederbelebung der Beziehungen zwischen den beiden koreanischen Staaten (einschließlich der Sonnenstrahlpolitik von 1998 bis 2008) geschaffen. In diesem Zeitraum empfing sie mehr als 1,9 Millionen Touristen, die meisten davon aus Südkorea. Der Zugang zu dem Gebiet wurde mehrmals blockiert: während des Taifuns Rusa im Jahr 2002, während des tödlichen Ausbruchs von SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) in China im selben Jahr und erneut im August 2003. Seit 2008 haben die innerkoreanischen Spannungen eine Entwicklung des Kumgang-Gebirges verhindert, obwohl es Beziehungen zwischen privaten südkoreanischen Organisationen (Hyundai) und dem Staat Nordkorea gibt. Tatsächlich schossen die Wachen des Touristengebiets im Juli auf eine Touristin, die sich in einem verbotenen Teil verlaufen hatte. Einige Monate später, im November, kündigte Nordkorea an, dass es neben dem Touristengebiet Kumgangsan auch das Industriegebiet Kaesong und die Zugverbindungen für Südkoreaner vorübergehend sperren würde. Das Gebiet ist bis heute für Besucher aus dem Süden gesperrt.