Reiseführer Ardebil

Ardebil ist eine mittelgroße Stadt (650.000 Einwohner, die meisten von ihnen Aseris) mit einem charmanten Gewölbebasar, einem prächtigen Mausoleum und einer angenehmen Lage. Ein charmanter, grüner und geschichtsträchtiger Zwischenstopp in der Nähe des Kaspischen Meeres und Aserbaidschans. Die Stadt ist für ihre seidigen Stoffe und Teppiche bekannt. Sie ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und wurde an den Ausläufern des Sabalan-Gebirges inmitten eines 1310 m hohen Plateaus errichtet. Die Stadt liegt weniger als 100 km von Aserbaidschan entfernt und bietet einen tiefen Einblick in die aserische Kultur. In den Straßen tragen einige Frauen ihre traditionelle Kleidung, die aus übereinander liegenden Röcken und einem geblümten Schal besteht, der über die Schultern gelegt wird. Das iranische Aserbaidschan ist dank der relativ hohen Niederschlagsmenge auch ein wichtiges landwirtschaftliches Zentrum. Die an das gemäßigte Klima angepassten Obstbäume (insbesondere Birnen- und Apfelbäume) gedeihen hier prächtig. Historisch gesehen leitet sich der Name Ardebil direkt von einem zoroastrischen Begriff ab, der im Avesta erwähnt wird und wörtlich übersetzt "heiliger Ort" bedeutet. Archäologen haben Spuren menschlicher Präsenz gefunden, die bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen. Die Stadt ist wegen des Mausoleums von Scheich Safi od-Din Ardabili (1252-1334), einem in der Region äußerst verehrten spirituellen Sufi-Führer, eine Pilgerstätte. Sein Urenkel Haydar heiratete die Tochter des Schahs Uzun Hasan Akkoyunlu (1441-1478), die ihm 1487 einen Sohn, Ismail, schenkte, der die Safawiden-Dynastie (1503-1722) begründete.