Reiseführer Kermanshah

Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz liegt auf 1420 m Höhe an den Hängen des Koh-e Sefid-Massivs und hat 695.000 Einwohner. Das Klima ist gemäßigt kontinental und die Durchschnittstemperaturen liegen in den heißesten Monaten bei 22 °C. Die Stadt hat ein sehr mildes Klima. In der Umgebung gibt es zwei wichtige Sehenswürdigkeiten: Bisotun und Taq-e Bostan. Die Region grenzt an Kurdistan und den Irak und befindet sich in einer strategischen Position, 525 km südwestlich von Teheran. Die Allgegenwart des Militärs sagt viel über die potenzielle Instabilität eines Gebiets aus, in dem die überwältigende kurdische Mehrheit nach mehr Autonomie strebt. Wirtschaftlich gesehen ist Kermanschah ein wichtiges Handelszentrum im Westen des Landes, das auf Landwirtschaft und Industrie ausgerichtet ist. Die Region ist ein wichtiger Weizen-, Gemüse- und Obstproduzent und beherbergt außerdem Lebensmittelfabriken (Zucker, Öl, Mehl), Zementfabriken und Textilfabriken.GeschichteSie ist eine der ältesten Städte des Iran. Kermanshah (wörtlich "Stadt des Königs") soll vom Sassanidenherrscher Bahram IV (388-339 n. Chr.) gegründet worden sein. Nach dem Aufkommen des Islams war die Stadt wohlhabend, wurde aber im 13. Jahrhundert von den Mongolen weitgehend zerstört. Kermanschah lag an einer wichtigen Karawanenroute in Richtung Bagdad und war daher natürlich das Ziel vieler Begehrlichkeiten. Trotz der von den Safawidenkönigen errichteten Befestigungsanlagen wurde die Stadt 1723 vom osmanischen Rivalen erobert, gefolgt von den Afghanen im Jahr 1727 (die 1730 von Nadar Schah vertrieben wurden). Im 20. Jahrhundert wurde die Stadt während des Ersten Weltkriegs zwischen 1915 und 1917 vorübergehend von der türkischen Armee besetzt. Auch der Iran-Irak-Konflikt zwischen 1980 und 1988 kommt ihr teuer zu stehen. Kermanschah war zusammen mit der Provinz Khuzistan der Hauptschauplatz der Kämpfe.