Reiseführer Mingan-Archipel

Entlang der Küste, weniger als 4 km von der Küste entfernt, erstreckt sich das kanadische Nationalparkreservat Archipel-de-Mingan mit seinen 30 Kalksteininseln und über 1000 Granitinseln und -inselchen auf einer Länge von fast 100 km. Havre-Saint-Pierre liegt gegenüber der Île du Havre, die von felsigen Klippen gekleidet ist, auf deren Spitze Nadelbäume stehen. Nicht weit davon entfernt sehen Sie die beiden Hammerinseln, die große und die kleine, auf denen sich ein Leuchtturm und einige heute verlassene Häuser befinden. Eine geologische Kuriosität der Mingan-Inseln sind die riesigen, 5 bis 10 Meter hohen Monolithen oder "Blumentöpfe", die vom Meer auf seltsame Weise geformt wurden und ihre Form einer oberen Schicht aus Kalkstein verdanken, die widerstandsfähiger ist als ihr bröckeliger Fuß. Jeder von ihnen hat Roland Jomphe, der alte Dichter aus Havre-Saint-Pierre, einen Namen nach ihrer Form gegeben. Auf einigen Inseln leben Elche oder Schwarzbären, und in den umliegenden Meeren lassen sich zahlreiche Vögel sowie Wale und Delfine beobachten. Nicht nur Seevögel (der Papageientaucher mit Papageienschnabel und orangefarbenen Beinen, das Wahrzeichen des Parks, sondern auch die Eiderente, die Trottellumme und die Küstenseeschwalbe) gehen auf Fischfang, sondern auch der Fischadler, ein auf den Inseln häufig anzutreffender Raubvogel. Der Archipel besitzt auch eine Flora von bemerkenswerter Vielfalt: Farne, Orchideen, Moose und Flechten, von denen einige Arten nur im arktischen oder alpinen Klima zu finden sind. Es gibt auch seltene Pflanzen wie die Minganie-Distel, die 1924 von Bruder Marie-Victorin, dem Gründer des Botanischen Gartens von Montreal, katalogisiert wurde.