Reiseführer Odzala-Kokoua-Nationalpark

Der Odzala-Nationalpark wurde 1935 auf Initiative von Saint-Floris, dem damaligen Verwalter von Französisch-Äquatorialafrika, gegründet und ist einer der ältesten Nationalparks in Afrika. Mit seinen 110.000 Hektar ist er außerdem der größte kongolesische Nationalpark. Zum eigentlichen Park kommen noch das Lekoli-Pandaka-Reservat (50.000 ha) und die Domaine de Mboko (90.000 ha) hinzu. Während der ursprüngliche Park im Departement Cuvette-Ouest liegt, gehen seine Erweiterungen über die Grenzen des Departements hinaus und vergrößern das Schutzgebiet auf 1,3 Millionen Hektar. Odzala grenzt im Norden an den Mambili und wird vom Lékoli durchflossen, zwei Nebenflüssen des Likouala. Die Besonderheit des Gebiets liegt in den Savannenwäldern, die dem Odzala-Nationalpark eine reiche und vielfältige Flora und Fauna bescheren. Die zahlreichen Baumriesen wie Mahagoni und Limba, die bis zu 40 m hoch werden können, sind stellenweise unberührt von den Spuren des Menschen. Ein wesentlicher Vorteil des Parks sind die vielen Salinen, Lichtungen im Regenwald, die sich perfekt für die Tierbeobachtung eignen. Odzala ist einer der Orte in Zentralafrika mit der höchsten Dichte an Gorillas, Primaten und Elefanten. Außerdem leben hier Büffel, Sitatungas, seltener Löwen und Hyänen, d. h. über 100 Säugetierarten und etwa 450 Vogelarten. Um die Beobachtung zu erleichtern, lassen sich kleine Gruppen an einem Ort nieder und warten, bis die Tiere aus dem Wald kommen. Das scheue Temperament mancher Arten erfordert vom Beobachter jedoch oft eine Verfolgung, die mehrere Tage dauern kann.