Reiseführer Ourika-Tal

Diese Tour ist etwa 60 km lang und führt durch eines der am besten erhaltenen Täler Marokkos. Die kurvenreiche Straße ist bis Setti Fatma sehr gut zu fahren. Diese malerische Fahrt kann mit einem Ausflug nach Oukaïmeden, dem wichtigsten marokkanischen Skigebiet, kombiniert werden. Verlassen Sie Marrakesch über Bab Ighli, südlich der Stadtmauern. Aghmat, km 29. Ankunft in Aghmat, einem kleinen, volkstümlichen Dorf, das am Rand an die alte Stadt grenzt. Sie war einst eine mächtige unabhängige Stadt, bevor sie 1060 von den Almoraviden, die sich in Marrakesch niedergelassen hatten, erobert und verwüstet wurde. Nach und nach wanderte die Bevölkerung in die Rote Stadt ab und kehrte zur Zeit der Almohaden nach Aghmat zurück. Die Merinidensultane machten Aghmat zu einem wichtigen Koranzentrum, indem sie die Stadt mit einer Medersa ausstatteten. Aghmat entwickelte sich daraufhin zu einem wichtigen Handelszentrum auf der Südroute und war Ausgangspunkt für zahlreiche Handelsexpeditionen in den Sudan und nach Niger. Die Überreste einer Moschee und eines Palastes, vor allem aber eines berühmten Hamams, eines der größten und ältesten im gesamten westlichen Islam, zeugen von der einstigen Pracht der mittelalterlichen Stadt. 40 km. Zu Ihrer Linken befindet sich ein herrlicher Aussichtspunkt, der das Tal dominiert. Die Straße führt weiter durch das Berberland. Nach und nach gewinnt sie an Höhe und hinterlässt zahlreiche Dörfer aus Lehm, die sich an die Hügel klammern. Auf der asphaltierten Straße sehen Sie immer mehr Händler, die - mehr oder weniger echte - Mineralien, Töpferwaren und Fossilien verkaufen. Ab hier verengt sich die Straße und steigt in Serpentinen über dem Wadi Ourika auf, dessen braune Felsen Sie unterhalb des Flusses sehen können, die sich vom Grün der Umgebung und dem Rot der Sandstein- und Lateritklippen abheben. Aghbalou, km 43. Verpassen Sie nicht den Souk mit den Berberteppichen, die auf großen Flaschenzügen zum Trocknen aufgehängt werden. An der nächsten Kreuzung rechts führt die Straße in Richtung Oukaïmeden. Km 52. Die Straße befindet sich nun auf der Höhe des Oued Ourika. Zu beiden Seiten erstrecken sich Obstgärten und Anbauflächen für Tomaten und Kartoffeln. Die Straße führt dann durch das kleine Dorf Ighref, das im Bett des Oueds liegt. Angenehmes Dorf, das um die Hauptstraße und die unzähligen Gargotes, die sie säumen, herum organisiert ist. Km 60. Die Straße gewinnt wieder an Höhe und das Bett des Wadis weicht immer weiter zurück. Zahlreiche Holzbrücken ermöglichen es den Dorfbewohnern, nicht vom Rest der Welt abgeschnitten zu sein und nach Ighref zurückzukehren. Abzweigung zum Jebel Yagour, einem der wichtigsten Berge der Region, mit einer Höhe von 2 728 Metern. Bevor Sie sich auf den Maultierpfad begeben, der Sie zum Djebel führt, nehmen Sie einen örtlichen Führer mit, der Ihnen die prähistorische Stätte des Yagour zeigt. Ein Zwischenstopp ist im Lehmdorf Anameur möglich, einem Wunderwerk, das aus feudalen Zeiten zu entspringen scheint. Anschließend erreichen Sie den Ort Oulmès. Der Ort verdankt seinen Namen einer kleinen Quelle mit kohlensäurehaltigem Wasser, die hier entspringt. Setti Fatma, km 65. Dieser Ort markiert das Ende der asphaltierten Straße und das Ende dieses Ausflugs. Das Dorf ist nichts Besonderes, außer am Donnerstag (Tag des Souks) und während des traditionellen Moussems. Nachdem Sie die Zaouïa Mohamed passiert haben, führt Sie der Weg zu den sieben Wasserfällen von Ourika, dem Höhepunkt dieses Besuchs. Prächtige Aussicht auf das Tal und im Norden auf das Massiv des Angour (3 268 m).