Reiseführer Rhumsiki

Rhumsiki, manchmal auch Roumsiki geschrieben, ist ein malerisches Dorf. Es liegt im Herzen der Kapsikis, einer Hochebene, auf der sich riesige Lavaspitzen aus den Schloten der Vulkane so weit das Auge reicht, manchmal über 1000 m über dem Boden, erheben. Die berühmteste dieser Felsnadeln ist die Nadel von Mchirgué (1 224 m), auch Pic de Rhumsiki genannt, die man vom Dorfeingang aus, wenn man von Mokolo kommt, bewundern kann. Diese einzigartige Mondlandschaft macht das Dorf zu einem der Höhepunkte des kamerunischen Tourismus und zu einer obligatorischen Etappe auf jeder Rundreise durch den Hohen Norden. Am Ende des Tages, wenn die Sonne untergeht, färben sich die Felsvorsprünge und die umliegende Savanne ockerfarben und rötlich und machen den Anblick noch faszinierender. Eine Landschaft, die mit keiner anderen vergleichbar ist. Man kann also verstehen, warum André Gide von dieser Region so begeistert war. Die Einwohner von Rhumsiki sind Kapsikis, was wörtlich übersetzt "die Gewachsenen" bedeutet. Die Kapsikis sind in ihrer großen Mehrheit Animisten. Heute sind einige von ihnen, die oft am Katechismusunterricht in den örtlichen Schulen teilgenommen haben, zum Christentum konvertiert.Der Legende nach wurde Rhumsiki von Siki, einem Kapokjäger, der in diesem Hochland beheimatet war, gegründet. Er entschied sich, auf der Suche nach neuem Land ins Exil zu gehen, um sein Dorf vor der Familie und der Überbevölkerung zu retten. Er fand einen einladenden Ort und ließ sich dort nieder, bevor sich drei weitere Jägerfamilien anschlossen, die vor den Muslimen flohen, die aus dem Norden gekommen waren, um die Kapsikis zwangsweise zu bekehren. Sie ließen sich im heutigen Dorf Rhumsiki nieder. Im Dorf sollten Sie damit rechnen, von vielen Kindern verfolgt zu werden, die Sie um Geschenke bitten. Es ist ratsam, ihren Annäherungsversuchen nicht nachzugeben. Obwohl das Dorf Rhumsiki sowohl von Kamerunern als auch von Touristen stark frequentiert wird, gab es bis vor einigen Jahren nur ein einziges Hotel. Da die Kapazitäten begrenzt waren, mussten Touristen bis nach Mokolo und sogar bis nach Maroua zurückfahren, um ein freies Zimmer zu finden. Inzwischen gibt es einige weitere komfortable und einladende Unterkünfte. Dennoch gibt es immer noch häufig Probleme mit der Stromversorgung, und nicht selten muss man auf alte Petroleumlampen zurückgreifen, die durchaus ihren Charme haben.