Reiseführer Maroua

Maroua ist eine kosmopolitische Stadt, die überwiegend von Foulbé, Bororo und Choa-Arabern bewohnt wird. Die Foulbé gelten als ausgezeichnete Händler und Kunsthandwerker (sie sind vor allem auf die Gerberei spezialisiert), während die Choa-Araber große Rinderzüchter sind. In Maroua trifft man auf viele Muslime, aber auch auf Christen und Animisten. Maroua ist eine recht angenehme Stadt. Ihre staubigen Straßen werden von einer unzähligen Anzahl von Obst- und Fleischverkäufern gesäumt. Die beigen oder ockerfarbenen Mauern der Häuser bieten manchmal rettende Schattenplätze. In diesem Teil Kameruns ist die lokale Wohnsituation weniger "prekär" als im Süden oder in den tropischen Regionen. Die Armut ist hier weniger offensichtlich, auch wenn das Elend weiterhin sehr präsent ist. Die Ankunft eines potenziell reichen Weißen sorgt auf jeden Fall weiterhin für Aufregung. Vor allem auf dem wunderschönen Markt von Maroua.Dieser vielfältige und farbenfrohe Markt ist nach wie vor eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Der beste Tag, um ihn zu besuchen, ist der Montag, aber es herrscht ständig ein reges Treiben. Hier trifft man auf alle möglichen Künstler, die nach Zunft oder Spezialgebiet gruppiert sind: Färber, Stoffhändler, Eisenwarenhändler und unzählige Transistorverkäufer. Heiler aller Art erklären die Vorzüge ihrer traditionellen Medizin und die verschiedenen Kräfte ihrer Gris Gris. Auch das Gerberviertel am anderen Ufer des Kaliao, des Flusses, der Maroua in zwei Hälften teilt und den größten Teil des Jahres völlig ausgetrocknet ist, ist einen Besuch wert. Um dorthin zu gelangen, muss man, wenn man vom Einkaufszentrum kommt, einfach nur geradeaus gehen. Wenn man vom Stadion kommt, biegt man rechts ab. Und an der letzten Kreuzung gegenüber der Woila-Agentur bearbeiten junge Leute Tierhäute, aus denen Taschen, Schuhe, Gürtel usw. hergestellt werden.Nicht weit vom Schlachthof entfernt befindet sich das Dorf der Schmiede. Am Fuße des Berges Kossel Bei gelegen, werden hier Messer, Speere, Siegel und sogar Gewehre geschmiedet. Maroua ist aufgrund der Qualität seiner Einrichtungen und des Charmes, den es ausstrahlt, ein sehr guter Ausgangspunkt für eine Reise in den nördlichen Teil Kameruns. Abends nach einem langen Tag erschöpft dorthin zurückzukehren und auf der Terrasse einen Tee oder ein Bier zu genießen, ist ein wahres Vergnügen.