ČARŠIJA-MOSCHEE

Diese Moschee wurde 2015 fertiggestellt und ist eine getreue Nachbildung der 1993 zerstörten Čaršija-Moschee (Čaršijska Džamija). Diese wurde 1519 erbaut und war eine der ältesten Moscheen des Landes. Um sie herum wurde Stolac im 16. Jahrhundert gegründet. Sie war nämlich von einerSchaschija (čaršija) umgeben, einem sowohl kommerziellen als auch religiösen Komplex, der typisch für osmanische und persische Städte war und oft als "Basarviertel" bezeichnet wird. Wie das ursprüngliche Modell ist die Moschee eigentlich dem osmanischen Sultan Selim^I. (reg. 1512-1520) gewidmet. Daher wird sie auch als "Sultan Selim Moschee" (Sultan Selimova Džamija) oder "Kaisermoschee" (Careva Džamija) bezeichnet. Sie ist mit einem Schieferdach gedeckt. Ihr Minarett ist 25,8 m hoch. Die Vorhalle ist mit Pflanzenmotiven bemalt, die für die islamische Kunst des 16. Jahrhunderts typisch sind. Sie wird von zehn Säulen getragen, deren Zahl die Finger Gottes symbolisiert. Der Gebetsraum (16,4 x 9,2 m und 4,4 m hoch) beherbergt zwei Mahvils (Podeste für den Muezzin oder den Imam während des Gebets), die von elf Holzsäulen getragen werden. Die Anzahl der Säulen erinnert an die elf Imame, die Mohammeds geistige und politische Nachfolger sind, wobei der zwölfte Imam noch immer lebt, in "Okkultation", verborgen in einer unsichtbaren Welt. Dies findet sich auch in den ältesten Moscheen des Landes, wie in Prusac (Zentralbosnien). Dieses Symbol offenbart den Einfluss des gnostischen Islams der Sufi-Bruderschaften, die die Zwölf Imame verehren, im Gegensatz zu den Sunniten, die unter den Muslimen des Landes die Mehrheit bilden.