Reiseführer Bac Hà

In 1200 m Höhe und nicht weit von der chinesischen Grenze entfernt, ist dies einer der größten Märkte der Region. Die vielen Pferde, die man hier sieht, gehören den Hmông-Blumen (eine der sechs Gruppen der Hmông-Minderheit), deren Waren sie zum Markt transportieren und wieder zurückbringen, wenn die Hmông in ihre abgelegenen Dörfer auf den Berggipfeln zurückkehren. Bac Hà ist ein vietnamesischer Name, der sich von Pac ha, in der Sprache der ethnischen Tay, "hundert Bündel Gras", ableitet. Bis in die 1990er Jahre hatte das noch abgelegene Bac Hà einen schlechten Ruf, da der Mohnanbau zur Herstellung von Opium florierte. Durch die Förderung von Ersatzkulturen wurde er ausgerottet und heute ist es die Pflaumenblüte (Blütezeit im Februar), die den Charme von Bac Hà ausmacht. Bac Hà, einst ein in den Bergen verlorenes Dorf, erlebte im letzten Jahrzehnt einen sehr schnellen Aufschwung, der auf Kosten der landschaftlichen Schönheit und der Ruhe der Wälder ging. Besucher kommen vor allem sonntags hierher, um den Markt zu besuchen, auf dem nicht weniger als 14 ethnische Gruppen vertreten sind - die Hmông-Blume ist die größte Gruppe, aber auch Kinh, Schwarze Dao, Tay, Nung, Phu La... Andere kleine Märkte - oft interessanter, weil weniger touristisch und authentischer - sind ebenfalls in einem Umkreis von einigen Dutzend Kilometern erreichbar. Unter der Woche wirkt die menschenleere Kleinstadt trist und deprimierend, aber Bac Hà kann auch als Ausgangspunkt für Wanderungen durch wunderschöne Landschaften dienen, bei denen die Dörfer der Minderheiten als Zwischenstationen dienen. Das Bac-Hà-Pferderennen, das in der Region sehr beliebt ist, findet jedes Jahr in der ersten Junihälfte statt. Die jungen Männer aus den umliegenden Dörfern - Hmông, Tay, Nung... - treten gegeneinander an und verwandeln an diesem Tag ihre Packpferde in Renntiere.