Reiseführer Tunis

Tunis, das pulsierende Herz Tunesiens, ist heute die politische und wirtschaftliche Hauptstadt des Landes, auch wenn Karthago der Stadt jahrhundertelang den Rang abgelaufen hat. Täglich durchqueren mindestens drei Millionen Menschen die Stadt, die es geschafft hat, die Anforderungen der Moderne mit dem Respekt vor der Tradition zu verbinden.Vom Place d'Afrique bis zum Place de la Victoire herrscht der Modernismus vor. Der Einfluss der Haussmannschen Architektur ist in diesen Hauptstraßen mit ihren schönen Gebäuden spürbar. Die imposante Kathedrale Saint-Vincent-de-Paul beherrscht diesen westlich geprägten Teil von Tunis.Tunis, die dynamische Hauptstadt mit zahlreichen wissenschaftlichen und kulturellen Kongressen, die ein ständiges Schaufenster der Entwicklung sind, ist eine seltsame Stadt, die Touristen zwar nicht anzieht, aber fasziniert.In der Tat können das außergewöhnliche Leben der Medina, ihre von Schreien und Farben durchzogenen Gassen, die Aromen des Zentralmarktes, der krasse Kontrast zur Avenue Habib-Bourguiba und noch stärker zu den neuen, modernen Stadtvierteln der "Berges du Lac" den Reisenden nicht gleichgültig lassen.Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde Tounès als phönizischer Handelsposten erwähnt, in dem Seeleute und Händler lebten. Die von libyschen Söldnern bevölkerte Stadt verbündete sich mit Agathokles, dem Tyrannen von Syrakus, um Karthago zu erobern; beide Städte wurden schließlich zerstört. Jahrhundert mit der Ankunft der Araber aus der Asche auf. Sie errichteten die Zitouna-Moschee an einem Ort, an dem einst ein Olivenbaum wuchs, auf einem sanft abfallenden Hügel. Ein kreisförmiger Graben umgab die Anlage, in der sich die Souks befanden, die in einer sehr genauen architektonischen Ordnung organisiert waren, die es sich lohnt zu beobachten, wenn man einmal vor Ort ist.Tounes wurde im 13. Jahrhundert durch die Hafsidenkönige zu Tunis, einer blühenden Hauptstadt. Sie nahm eine defensive Lage hinter einer Lagune ein, die an den See von Tunis grenzte.Jahrhundert wurde sie zum Objekt der Begierde der westlichen Königreiche, denen sie von den aufeinanderfolgenden Beys übergeben wurde. Jahrhunderts ließ die französische Kolonialmacht am Ende der Lagune einen Hafen bauen, obwohl die Zufahrt für Schiffe schwierig war und der Kanal, der den Zugang zum Binnenhafen ermöglichte, teuer instand gehalten werden musste.Überall in der modernen Stadt fallen die Bauten im Kolonialstil auf, vor allem in der Avenue Bourguiba. In den 1960er Jahren wird der neue Hafen von La Goulette, der nördlich von Tunis gebaut wurde, diese Aufgabe übernehmen. Von hier aus legen die Fähren ab.