Reiseführer Szekszárd

Szekszárd liegt nördlich von Mohács und begann sich nach der Vertreibung der Türken zu entwickeln. Die Stadt und das Komitat Tolna waren jahrhundertelang königliche Domänen. Die 1805 errichtete Kirche im spätbarocken Stil ist die größte einschiffige Kirche in Mitteleuropa. Westlich von Sárköz (bekannt für sein folkloristisches Kunsthandwerk) an den Süd- und Osthängen der Szekszárd-Hänge liegt das Herz dieser Weinregion, die nach Villány zu den dynamischsten in Ungarn gehört. An diesen Hängen entblößen die nicht seltenen Erdrutsche die unter dem Löss gebildeten Sand- und Silikatschichten. Die berühmte rote Erde von Szekszárd, die ihre Farbe einer leichten Oxidation verdankt, lässt seit Hunderten von Jahren den szekszárdi vörös (Szekszárd-Rotwein) gedeihen. Die besten Weine stammen von diesen steilen Hängen. Obwohl der berauschende Kadarka nicht mehr in Flaschen verkauft wird, muss diese elegante Rebsorte erwähnt werden, die einst den Ruhm von Szekszárd begründete. Wegen dieses Weins mit seiner schönen Granatfarbe und seinem besonderen Bukett "pilgerte" Franz Liszt oft nach Szekszárd, und vielleicht verdanken wir seiner wohltuenden Wirkung einige seiner Werke. Was den Ruf des Kadarka aus Szekszárd betrifft, so wurde er wahrscheinlich durch einen kleinen Satz von Papst Pius IX. noch gesteigert, als er, als er krank war, diesen Wein von Franz Liszt erhielt: "Das ist es, was meine Gesundheit und meine gute Laune aufrechterhält." Nach Ansicht einiger Weinkenner des 19. Jahrhunderts war der Rotwein aus Szekszárd von höherer Qualität als die Rotweine aus Bordeaux. Neben Eger darf nur Szekszárd seinen Wein unter der kontrollierten Bezeichnung Bikavér (Stierblut) vermarkten.Die zahlreichen Weinkeller der Stadt bieten Weinproben an und im Weinmuseum in Szekszárd werden edle Tropfen und Gegenstände aus dem Weinbau ausgestellt.Und wenn Sie ein wenig Ungarisch sprechen, werden Sie bemerkt haben, dass diese Stadt den "sexiesten" Namen des Landes hat, denn sie wird [Sex - ard] ausgesprochen!