Reiseführer Siófok

Die Römer ließen sich bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. in Siófok nieder. Ab Mitte des 14. Jahrhunderts, während der osmanischen Herrschaft, wurde Siófok zu einem türkischen Militärhafen, der von einer auf dem Hügel Granadium errichteten Festung geschützt wurde. Die kleine Stadt, die während dieser Zeit Opfer zahlreicher Schlachten wurde, wurde schließlich vollständig verwüstet und entvölkert. Ab 1717 begann die Wiederbesiedlung erneut. Jahrhundert, bevor das Löschpapier erfunden wurde, wurde der feine Sand von Siófok als Pulver zum Trocknen von Tinte verwendet. Viele Mädchen oder Frauen aus der Region waren mit dem Sammeln des Sandes beschäftigt. Der Ort begann sich im 19. Jahrhundert zu entwickeln. Ab 1810 fuhr die Postkutsche Transsilvanien-Adria durch Siófok. Im Jahr 1863 wurde der Bau des Bahnhofs abgeschlossen. Im darauffolgenden Jahr wurde der Hafen, der durch zwei Molen geschützt wurde, eröffnet. Siófok als Badeort war geboren. 1878 wurde nach Plänen der Schweizer Firma Neuschlass ein Badehaus mit dem Namen Magyar Tenger (Ungarisches Meer) errichtet, dem weitere folgten. Eine 1900 eröffnete Pferderennbahn mit 1500 Sitzplätzen diente auch als Zieltribüne für das traditionelle Schwimmen über den Balaton. Die jährlichen Tennis- und Schwimmwettkämpfe waren die Höhepunkte unter den zahlreichen Sommeraktivitäten. Schnell wurde Siófok in den intellektuellen, künstlerischen und wohlhabenden Kreisen von Budapest sehr beliebt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Ferienort stark beschädigt, da die Frontlinie zwei Monate lang dort stand. Mit dem Beginn der kommunistischen Ära im Jahr 1948 erhielt Siófok eine neue Ausrichtung und wurde zu einem Ferienort für gemeinschaftlich organisierte Ferien. Die Hotels wurden im sozialistischen Stil umgebaut. Erst 1958, als die Tourismusförderung ausgebaut wurde, kamen wieder ausländische Besucher. 1960 wurde das "Hotel der internationalen Journalisten", das Juwel der "Silberküste", eingeweiht, gefolgt vom Bau neuer Hotels, die durch alle Dienstleistungen ergänzt wurden, die für die Belebung eines modernen Badeortes erforderlich sind.