Reiseführer Lhassa 拉萨

Im 7. Jahrhundert verlegte Songtsen Gampo seine Hauptstadt aus dem Yarlung-Tal an den Kyichu (Fluss des Glücks) und ließ seinen Palast auf dem Roten Hügel errichten, wo sich heute der Potala befindet. Der Ort wurde durch die Anwesenheit des Jowo, den die chinesische Prinzessin als Mitgift mitgebracht hatte, heilig und erhielt den Namen Lhasa, was so viel wie "Land der Götter" bedeutet.Mit dem Verschwinden des Buddhismus im 9. Jahrhundert wurde Lhasa verdrängt. Erst der fünfte Dalai Lama im Jahr 1642 verhalf der Stadt mit dem Bau des Potala zu neuem Ruhm.Heute führen alle Reisen nach Tibet über Lhasa. Die jahrhundertelang für Ausländer gesperrte Hauptstadt ist nach wie vor der Archetyp einer heiligen Stadt, in der Pilger zusammenkommen, obwohl sie in den letzten Jahren stark umgebaut wurde, um sie in eine Großstadt zu verwandeln, die eher chinesisch als tibetisch ist.Die Stadt Lhasa hat etwa 150.000 Einwohner, von denen 70% Chinesen sind (im Gegensatz zur Präfektur Lhasa, die heute etwa 400.000 Einwohner hat, von denen die meisten Tibeter sind).Durch die hässlichen Vororte mit ihren Baracken erreichen Sie eine schöne Aussicht auf die tibetischen Häuser, die den Ausbau der Altstadt überlebt haben. Der Potala, den Sie schon von weitem sehen werden, thront majestätisch auf dem Roten Hügel (Marpori). Wenn Sie näher kommen, ignorieren Sie die große Esplanade mit den kitschigen Straßenlaternen, die anlässlich des 30. Jahrestags der Befreiung im September 1995 angelegt wurde, und suchen Sie in der Altstadt nach den Gassen, in denen noch immer - und hoffentlich noch lange - der tibetische Geist weht.