Le parc Stromovka. © Viacheslav Kotov -shutterstock.com.jpg
Marché fermier de Náplavka. © arazu-shutterstock.com.jpg

Sanfte Mobilität muss entwickelt werden

Während in der Stadt Ostrava die Industrietätigkeit die Hauptquelle der Umweltverschmutzung ist, ist es in der Hauptstadt der Autoverkehr. Die gesetzlichen Grenzwerte werden regelmäßig überschritten. Die wichtigste Autobahn der Tschechischen Republik verläuft durch das Zentrum von Prag: Das Ergebnis sind riesige Staus, die jeden Tag entstehen. Der ehemalige Bürgermeister Zdeněk Hřib hat beschlossen, das Problem der durch den Autoverkehr verursachten Umweltverschmutzung anzugehen: Um dieses Problem zu lösen, hat er sich verpflichtet, die vierte U-Bahn-Linie fertigzustellen. Außerdem will er die Autobahn um Prag herum fertigstellen und einen neuen inneren Ring sowie eine Zuglinie zum Flughafen bauen. Die Einführung eines Mautsystems für die Zufahrt mit dem Auto ins Stadtzentrum wird ebenfalls in Betracht gezogen. In Erwartung dieser willkommenen Reformen wird der Zustand der Fahrzeuge häufiger kontrolliert. Die Prager sind mittlerweile für dieses Thema sensibilisiert und die öffentlichen Verkehrsmittel sind bei Spitzenwerten der Luftverschmutzung kostenlos.

Hier wird das Fahrradfahren als Freizeitbeschäftigung angesehen. Nur 2 % der Einwohner nutzen es als Verkehrsmittel. Allerdings ist die Infrastruktur verbesserungswürdig. Die Stadt hat sich zu einem über 1.000 km langen Radwegenetz namens A1-A499 verpflichtet. Heute existiert jedoch nur ein großes Drittel davon. Die beiden Hauptwege sind die A1 und die A2 entlang der Moldau. Es gibt kein öffentliches Fahrrad-Selbstbedienungsangebot, aber es haben sich mehrere private Anbieter etabliert, von denen der bekannteste Rekola ist.

Parks und Badespots

Parks und Wälder nehmen mehr als 10 % der Fläche Prags ein, was die Stadt zu einer grünen Stadt macht. Einige sind besonders groß, wie der Stromovka-Park, ein riesiges Areal von 95 ha. In Prag kann man leicht Obst pflücken. Es gibt etwa 60 Obstgärten in der Stadt, vor allem auf dem Petrin-Hügel und im Park Vojanovy Sady. In der Stadt der tausend Türme und Kirchtürme gibt es viele Lebensräume für Fledermäuse. Sie werden von der NGO CESON (Czech Bat Conservation Trust) geschützt, die ihre Lebensräume katalogisiert und verletzte Fledermäuse pflegt

Die Moldau ist sauber und man kann sogar in einem Ort namens "Gelbe Bäder" am rechten Ufer in der Nähe des Zentrums baden. Nach Überschwemmungen im Jahr 2013 wurden entlang des Flusses Barrieren errichtet, um das historische Zentrum zu schützen. Ein weiterer Ort zum Baden ist der Biotop Radotín in der Peripherie am Ufer des Flusses Berounka. Dabei handelt es sich um ein künstliches Wasserreservoir, in dem das Wasser ohne Chemikalien mithilfe von Steinen und Pflanzen aufbereitet wird.

Ziel: eine Million Bäume

Die Stadt Prag hat sich verpflichtet, dieCO2-Emissionen auf ihrem Stadtgebiet bis 2030 um 45 % zu senken. Um dies zu erreichen, setzt die Stadtverwaltung auf die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, aber auch auf ein ehrgeiziges Ziel: die Pflanzung von einer Million Bäumen innerhalb von acht Jahren. Sie plant, die Avenuen mit Bäumen zu säumen, wie es in den meisten Großstädten Europas üblich ist, um diese Räume atmungsaktiver zu machen.

Neue Bio-Gewohnheiten

Es wird Ihnen nicht entgangen sein, dass der typische tschechische Teller im Allgemeinen reich an Fett und Fleisch ist. Doch wie in vielen anderen Großstädten ist auch in Prag das Thema "gutes Essen" weit verbreitet. In den letzten Jahren sind Bauernmärkte entstanden, auf denen lokale und biologische Produkte angeboten werden. Einer der bekanntesten ist der Náplavka-Bauernmarkt, der jeden Samstag am Moldauufer stattfindet. Hier gibt es frisches Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, Blumen und Gebäck. Ein weiterer beliebter Bauernmarkt ist der Jiřák-Markt, der von Mittwoch bis Samstag zugänglich ist. Neben den klassischen Ständen findet man hier auch Kunsthandwerk

Die Prager sortieren ihren Müll und in den Gebäuden und Straßen der Hauptstadt stehen Sammler für Glas, Papier, Plastik und Pappe. Es gibt auch einige Sammelstellen für Bioabfall, wo die Einwohner ihre pflanzlichen Abfälle abgeben und Kompost erhalten können. Komposter findet man in einigen Parks, aber auch in den wenigen Gemeinschaftsgärten der Stadt. Einer der ältesten ist der Garten Prazelenina im Stadtteil Holešovice. Dieser Ort ist von April bis Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich. Hier kann man sich bei einem Bier erfrischen und an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen. Nach und nach nistet sich hier die Ökologie ein.