Reiseführer Moumu

Makatea liegt 210 km nordöstlich von Tahiti, isoliert vom Rest des Tuamotu-Archipels, und hat eine ungewöhnliche Geschichte. Die Insel mit einer in Polynesien einzigartigen Konfiguration ist ein großes Plateau von 30 km², das von 80 m hohen Klippen gesäumt wird. Die Klippen sind in Wirklichkeit die Überreste eines Barriereriffs, während das Plateau dem Becken der ehemaligen erhöhten Lagune entspricht.Ende des 19. Jahrhunderts wurden hier große Mengen an Phosphaten entdeckt, was 1908 zur Gründung der Compagnie française des phosphates d'Océanie (CFPO) führte, die mit der Ausbeutung der Lagerstätte beauftragt wurde. Das Unternehmen zahlte sich aus, denn auf Makatea entstand eine regelrechte Pilzstadt, Vaitepaua, um die Tausenden von chinesischen Arbeitern zu beherbergen, die auf dem Gelände arbeiteten.Schulen wurden ebenso gebaut wie ein Kino, Kirchen, Industrieanlagen, eine 100 m lange Metallmole und sogar eine Eisenbahn. 1956 wurde Phosphat zur wichtigsten Ressource Polynesiens und überholte Kopra und Vanille. 1962 stieg die Bevölkerungszahl auf über 3.000 und machte Makatea zur bevölkerungsreichsten Insel der Tuamotus. 1966 waren es über 11 Millionen Tonnen Phosphate, die den Eingeweiden von Makatea entlockt wurden! In diesem Jahr wurde der Abbau eingestellt, da die Vorräte erschöpft waren. Innerhalb von zwei Monaten wurde Makatea verlassen, was dem Territorium nicht schadete, das mit der Ansiedlung des Centre d'expérimentation du Pacifique (CEP) auf Mururoa und Fangataufa eine wichtige Relaisstation fand.Heute leben weniger als 100 Einwohner in Moumu, dem neu gegründeten Dorf, das die Geisterstadt Vaitepaua ersetzt. Man kann Makatea mit dem Boot erreichen, dank der Mareva Nui, die die Insel einmal im Monat direkt von Papeete aus anfährt. Es handelt sich jedoch nicht um ein Touristenatoll und es gibt keine Pensionen. Achtung: Auf dem Rückweg müssen Sie die gesamte Route von mehr als 15 Atollen zurücklegen.