ZELLEN DES KGB (KGB VANGIKONGID)
Ein spannendes und informatives Museum in Tallinn, das einen Einblick in die dunkle Geschichte des Landes bietet.
Dieses Gebäude wurde 1912 an der Pagari-Straße zunächst als Wohnhaus errichtet und nahm eine wesentliche Rolle in der estnischen Geschichte ein. Zunächst trat hier die provisorische estnische Regierung nach der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1918 viele Male zusammen. Dann wurde es im Oktober 1940 zum Hauptquartier des NKVD (später in KGB umbenannt). Im Jahr 1941 werden Zellen für Verhöre gebaut. Am 14. Juni 1941 werden mehr als 10.000 Männer, Frauen und Kinder unter der nationalsozialistischen Besatzung deportiert. Zwischen dem 25. und 29. März 1949 werden mehr als 20.000 Menschen nach Sibirien deportiert. Auf einer Tafel ist in estnischer Sprache zu lesen: "In diesem Gebäude waren die Unterdrückungsorgane der sowjetischen Besatzungsmacht untergebracht. Hier begann ein Leidensweg für Tausende von Esten" Das Museum, das an das Museum der Freiheiten angegliedert ist, lässt sich in zwei kleinere Bereiche unterteilen. Zunächst werden wir an die allgemeine Geschichte erinnert, um zu verstehen, was das Land durchgemacht hat. Die Gefängnisse wurden bis 1959 genutzt, bevor sie zu Archivräumen wurden. In den Zellen werden einzelne Persönlichkeiten mit ihrer Geschichte gewürdigt. Das Museum ist seit dem Sommer 2017 geöffnet. Es soll kein Horrormuseum sein, sondern dient dazu, die dunkle Geschichte dieses Landes, das Teil der europäischen Geschichte ist, zu verstehen. Spannend und lehrreich!
Interessant ist, dass die Turmspitze der nahen St.-Olaf-Kirche aus dem 13. Jahrhundert vom KGB für seine Funkübertragungen genutzt wurde.